Was ist ein Exposé?

Was ist ein Exposé?

Hallo Wölfe! Der heutige Beitrag handelt von »Was ist ein Exposé?« Und worauf sollte man dabei achten? Jeder von uns hat sich bestimmt am Anfang die gleiche Frage gestellt. Wo ist der Unterschied zwischen einem Exposé, einem Manuskript und einer Leseprobe? Vor allem wir Newbies haben zu Beginn ein paar Anlaufprobleme. Ich hoffe, dass dieser Beitrag euch etwas mehr Klarheit bringt. Viel Spaß beim Lesen! 🙂

 

Was ist ein Exposé genau? 

 

Ein Exposé ist auch bekannt als Abhandlung, Bericht, Darstellung, Zusammenfassung, Übersicht, Entwurf, Konzept, Plan, Kommuniqué, Skizze, Zusammenstellung. Wie ihr seht, gibt es den einen oder anderen zutreffenden Begriff, der es auf den Punkt bringt.

In einem Exposé wird die vollständige Geschichte auf 1–3 Normseiten zusammengefasst, das entspricht ca. 1500–5000 Anschlägen. Der Entwurf stellt die wichtigsten Charaktere und Konflikte aus deiner Erzählung vor. Verzichtet auf unbedeutende Nebendarsteller:innen!

Es zeigt den gesamten Handlungsablauf unserer Narrative, und genau hier ist Spoilern ausdrücklich erlaubt. 😉 Fokussiert euch darauf, dass ihr in der Zusammenfassung ausschließlich das Geschehen sprechen lasst. Bleibt sachlich! Und verwendet nicht mehr als fünf Personen, ansonsten wird es chaotisch und unübersichtlich.

 

Beim Entwurf Fokus auf die Handlung legen…

 

Die Zusammenstellung sollte einerseits den Fokus auf die Handlung (Aktion) legen, aber gleichzeitig auf die Figuren und ihr Innenleben. Das Exposé wird im Präsens und chronologisch verfasst. Alles, was in der Geschichte passiert und unverzichtbar ist, wird aufgeschrieben.

Wichtig ist hier, die Konflikte, Hürden und Hindernisse, denen sich die Protagonisten stellen müssen, zu erwähnen. Zeigt, wie eure Hauptfiguren mit den Wendungen zurechtkommen beziehungsweise nicht. Relevant ist auch, auf die emotionale Entwicklung der Charaktere im Exposé einzugehen. Ohne Emotionen gibt es nun mal keine Verbindung zwischen den Lesenden und deinen geliebten Figuren.

Bevor es gleich zu den Eckdaten geht, was alles in eine Abhandlung rein sollte, klären wir schnell die Unterschiede von Exposé, Kurzexposé, Manuskript und Leseprobe.

 

Das Exposé:

 

Das Exposé ist das Aushängeschild unserer Geschichte. Genau damit präsentieren wir uns als Autor oder Autorin. Aber genauso steht es für unser Durchhaltevermögen. Es zeigt, dass wir im Stande sind, eine Erzählung von Anfang bis zum Ende fertig zu schreiben.

Der Entwurf beschreibt die Handlung unserer Geschichte. Er fasst sie kurz und knackig zusammen. Außerdem dient er dazu, die potenzielle Agentur oder den Verlag von unserer Narrative zu überzeugen und von uns als Autor oder Schreiberin.

Hier muss besonders der Schreibstil der Autoren Eindruck schinden. Also schreibt man hin und wieder ein Exposé, um die Geschichte auf den Punkt zu bringen. Um herauszufinden, wo die Schwächen eurer Erzählung sind. So lernt ihr, euch auf das Wichtigste im Roman zu fokussieren.

 

Tipp für Selfpublisher:innen…

 

Zwischendurch eine Zusammenfassung, also Exposé von seiner Geschichte zu schreiben, hilft auch Selbstverleger:innen. Auch wenn sie kein Interesse haben, ihre Erzählung an eine Agentur oder einen Verlag einzusenden. Aber da ihr ja auch euren Roman an das Lektorat sendet, solltet ihr vorher eure Geschichte auf drei Seiten zusammenfassen.

So erkennt ihr selbst Probleme und Schwächen in eurer Handlung und könnt Vieles vor Abgabe an den Lektor oder die Lektorin in eigener Regie korrigieren. Und man übt so schon mal, einen geeigneten Klappentext zu formulieren. Also hin und wieder ein Exposé formulieren.

 

Was ist ein Kurzexposé und benötigt man das eigentlich?

 

Da könnte man ja gleich fragen: Braucht man überhaupt Texte oder Bücher? Natürlich braucht man es! Vor allem, wenn man einen guten und professionellen Eindruck hinterlassen möchte. Das Kurzexposé steht vor dem eigentlichen Exposé und besteht aus 400 bis 800 Anschlägen.

Darin sollte der Anfang der Geschichte mit den Protagonisten stehen. Unverzichtbar sind hier der Hauptkonflikt und der Antagonist, die ebenfalls erwähnt werden sollten. Das Kurzexposé fixt die Lesenden in dem Fall die Agentur oder die Verlage an, damit sie die beigelegten Materialien einsehen. Es ist wie ein Klappentext aufgebaut und somit der »Personalausweis« deiner Geschichte.

 

Was ist ein Manuskript?

 

Manuskript stammt ursprünglich vom Lateinischen und leitet sich von »scriptum manu«/»manu scriptum« ab. Die Übersetzung bedeutet »von Hand geschrieben«, da damals alle wichtigen Schriften per Hand und mit Feder und Tinte von gebildeten Personen verfasst wurden. Der Begriff „Manuskript“ hat sich in der Schreibwelt manifestiert. Mittlerweile weiß jede und jeder Newbie, was damit gemeint ist. Aber auch unter Studenten ist das Manuskript als Bachelor- oder Masterarbeit bekannt.

Eine Ausarbeitung ist ein Entwurf deiner Geschichte. Dass du mit Herz und Leidenschaft gefüllt hast. Es beginnt mit einem Ereignis und einer Figur, die im Verlauf der Geschichte Hindernisse überstehen muss. Die Figur entwickelt sich emotional und hat Hoch und Tief zu überwinden. Es jagt ein Abenteuer nach dem anderen. Und die Lesenden können mitfiebern, bis zum unvergesslichen Ende hin. Das Manuskript ist ein Text, der nur darauf wartet, entdeckt zu werden, und um vielleicht noch ein wenig geschliffen zu werden, bis es dann endlich zum Buch wird und die Regale deiner Leserschaft erobert.

Das Manuskript ist deine gesamte Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende. Alle Hindernisse, Gefahren, Figuren, Probleme, Antagonisten, die Welt, die Orte, die Familie, die Technik, die Sprache, die Lebensform – all das befindet sich im fertigen Manuskript. Das nur darauf wartet, von einem Verlag entdeckt zu werden. Und es wird im Normseitenformat verfasst. Hier sollte man sich genauestens informieren, weil jeder Verlag es etwas anders haben möchte. Wie ihr seht, ist ein Buch zu schreiben nicht mal eben so gemacht. Sondern es erfordert sehr viel Arbeit und Geduld. Aber es lohnt sich, sobald man es in den Händen hält. 😉

 

 

Was ist eine Leseprobe?

 

Die Leseprobe ist auch bekannt als Textauszug oder Kapitelausschnitt. Hier handelt es sich meistens um einen Auszug, also um ein Kapitel aus dem Roman. Wenn nicht anders vereinbart, dann wird am Anfang das erste Kapitel der Geschichte bevorzugt. So will man gleich überprüfen, ob der Anfang der Geschichte stark ist, mitreißend und spannend. Wenn die Geschichte nicht interessant ist und weder die Agentur noch den Verlag überzeugt, dann entsteht keine Zusammenarbeit.

Über die Leseprobe können sich die »wichtigen Leute« einen Überblick verschaffen, ob die Narrative Chancen auf dem Markt hat, und vor allem wissen sie, wie man als Erzähler oder Erzählerin schreibt. Ob es sich lohnt, die Zeit in die Person zu investieren. Im Kapitelausschnitt zeigst du dein Können, deinen Schreibstil, das, was dich als Autor oder Autorin ausmacht.

Von daher sollte die Leseprobe ordentlich verfasst sein. An dieser Stelle empfehlen manche, ein Lektorat aufzusuchen, um die Chancen zu erhöhen. Da aber nicht jeder über die finanziellen Mittel verfügt, sollte man sich aufmerksame Testleser suchen, um ehrliches und konstruktives Feedback zu erhalten. Und hier darf die Rückmeldung dann ruhig schonungsloser ausfallen als bisher. Solange es sich hauptsächlich auf die Geschichte bezieht und niemanden persönlich angreift.

 

Wie viele Seiten sind ideal für eine Leseprobe?

 

Da scheiden sich die Geister. Aber wenn man vorab gut recherchiert, dann findet man auf den jeweiligen Websites alle Infos, die man benötigt. In der Regel wünschen sich die meisten zwischen 30 und 80 Seiten Lesestoff, der einen von den Socken haut. 😉

Empfehlungen von Lektoren sind, dass man zwischen 100 und 120 Seiten bereithält, die ordentlich, strukturiert und sauber geschrieben sind, falls durch die Agenturen und Verlage Nachschub gefordert wird. Ein weiterer Tipp ist, dass auch die Leseprobe auf Normseiten formatiert wird.

 

Normseite: Regel: Circa 30 Zeilen umfassen 1.500 Zeichen (inklusive Leerzeichen).

 

 

Was gehört unbedingt in ein Exposé rein?

 

Die folgenden Punkte sollen euch dabei helfen, ein spannendes und überzeugendes Exposé anzulegen. Viel Erfolg dabei!

 

Kurzer Überblick:

  • Die Hauptfigur
  • Das Ziel der Hauptfigur
  • Der Grund für den Anfang der Geschichte: Wo und wie beginnt sie?
  • Der Konflikt
  • Der Antagonist oder oppositäre Kräfte
  • Die Höhen und Tiefen, die die Figur überwinden muss, also alle Wendepunkte.
  • Das Ende: Wie geht die Geschichte aus? Spoiler ausdrücklich erlaubt.
  • Maximal fünf Schlüsselpersonen einstreuen, ansonsten herrscht Chaos.

 

Ausführlichere Checkliste Exposé:

 

  1. Wer oder was ist der Hauptcharakter, der Protagonist?
  2. Was steht für ihn/sie auf dem Spiel? Worum geht es wirklich?
  3. Wer oder was ist der Gegenpart von deiner Figur, also der Antagonist? Hier kann es auch um Fähigkeiten oder Kräfte gehen, so wie um Technologie.
  4. Was/Wo ist der Startpunkt? Also wo beginnt alles?
  5. Wie viele Charaktere gibt es in deinem Exposé? Sind sie alle wichtig? Mehr als auf fünf kann man verzichten.
  6. Gibt es Figuren, die verschwinden und dann wieder auftauchen und keine Wirkung auf den Verlauf deiner Erzählung haben?
  7. Gibt es Sätze, die etwas behaupten, ohne wirklich etwas zu verraten? Also konkret benennen!
  8. Fängt jeder Absatz mit einem bestimmten Ereignis an? Oder vermischen sie sich?
  9. Was/Wie ist das Setting? In welcher Zeit, an welchem Ort spielt deine Geschichte?
  10. Gibt es ausreichend Hindernisse für die Hauptfigur?
  11. Was leitet das Ende ein?
  12. Kannst du mit deinem Exposé jemanden locken? Will man es überhaupt lesen?
  13. Räumst du deinem Helden/deiner Heldin alle Probleme aus dem Weg? Oder darf er/sie es selbst tun?
  14. Beantwortest du ihm/ihr die wichtigsten Fragen? Oder kann er/sie die Antworten selbst herausfinden?
  15. Findet eine Entwicklung bei der Figur statt, auch emotional?
  16. Trifft das Ende wieder auf den Anfang? Schließt sich hier sozusagen eine Art Kreis?

 

Puh! So viele neue Informationen, die man beachten kann. Aber nicht muss! Wie gesagt, nichts ist in Stein gemeißelt. Jedes Exposé ist einzigartig, und ob man es hören/lesen will oder nicht: Es gehört auch immer eine Portion Glück dazu, dass man unter all den eingesendeten Exposés ausgewählt wird.

 

Was euch natürlich nicht davon abhalten soll! Ich hoffe, dieser Beitrag »Was ist ein Exposé?« hat euch neue Erkenntnisse gebracht. Oder aber es kann euch etwas behilflich sein, nicht in jedes Fettnäpfchen zu treten.

 

Der nächste Beitrag könnte euch vielleicht auch interessieren. Da geht es um das Anschreiben für Agenturen und Verlage und was noch so alles ins Exposé reingehört.

 

Bis demnächst! Auuuu! 

Eure Pauli Wolf 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert