Die Heldenreise

Die Heldenreise

Die Heldenreise: Braucht man sie wirklich?

Seid Willkommen meine Wölfe! In diesem Beitrag geht es heute um die Heldenreise. Die man ja in jedem epischen Fantasyroman und jedem fantastischen Game findet. Aber braucht man sie wirklich? Könnte man sie nicht einfach weglassen? Und die Geschichte wäre trotzdem spannend? Das können wir im weiteren Verlauf des Textes herausfinden. Aber bevor es losgeht, beschäftigen wir uns erst einmal mit der folgenden Frage.

 

Was bedeutet Heldenreise oder auch Quest eigentlich?

Unter einer Heldenreise versteht man einen Prozess, genauer gesagt die Entwicklung des Hauptcharakters. Am Anfang ist er vielleicht eher schüchtern, verängstigt und rastlos. Aber während der gesamten Geschichte findet eine Entwicklung in ihm statt. Der Protagonist wächst über sich heraus und überwindet allein oder in treuer Gesellschaft seine größten Ängste und Traumata. Er reift und wird durch das Erlebte zum Wahren Krieger, König oder Held. 

 

Die Heldenfahrt der Figur ist wie das echte Leben…

Die Heldenfahrt wird in verschiedenen Stadien aus dem Leben der Figur dargestellt. Das je nach Genre von Mythen und Sagen geprägt ist. Die Figur muss sich der eigenen Vergangenheit stellen, sowie wir, wenn wir unsere Ängste überwinden wollen. Da müssen wir ja auch unsere Komfortzone verlassen, um über uns hinauszuwachsen. Sei es in der Schule oder in einem neuen Job. So findet ein Reifungsprozess in uns statt. Jede Entscheidung, die wir treffen, bringt eine Konsequenz mit sich. Jede Erfahrung, die wir machen, prägt uns. Und genau das passiert auf der Heldenreise mit unserer Figur.

 

Also braucht man eine Quest wirklich?

Definitiv ja! Die Quest ist von Abenteuer und Spannung geprägt. Der Hauptcharakter lernt sich selbst in Ausnahmesituationen besser kennen. Er wird mental stärker und lernt viele Sachen kennen, die ihm im Kampf gegen seinen Endgegner behilflich sein können. Meistens startet er allein auf seine Heldenreise und trifft dort seine treuen Begleiter. Die Heldenfahrt ist der Zyklus des Lebens der Figur. Wie ein Kreis, der sich mit der Ankunft der veränderten Hauptfigur schließt. Nämlich mit der Rückkehr des Helden.

 

HeldenreiseVorlage Viel Spaß bei eurer eigenen Erstellung der Quest. 😉

 

Was braucht eine ansprechende und spannungsreiche Heldenreise?

  1. Eine Hauptfigur, die an sich selbst zweifelt und mit allem überfordert ist.
  2. Ein Zuhause/Startpunkt, von dem aus die Heldenreise beginnen kann.
  3. Ein Problem oder ein Schatz, dass die Hauptfigur dazu bringt, sein sicheres Zuhause zu verlassen.
  4. Probleme wie die Suche nach einem sicheren Schlafplatz. Flucht oder eine Verfolgung eines Gegners.
  5. Konflikte, in die die Figur unfreiwillig hineinschlittert und dabei lernt auf ihre Instinkte zuhören. Oder aber auch seine Stärken herausfindet.
  6. Konfrontation mit sich selbst. Erfährt Dinge über die eigene Vorgeschichte oder auch Familiengeheimnisse.
  7. Entdeckt auf der Reise nützliche Tipps und Informationen, um an den Schatz zu gelangen und seinen Endgegner zu analysieren.
  8. Bekommt Unterstützung in Form von Verbündeten, um seine Reise zu beenden.
  9. Stellt sich seiner Vergangenheit, Ängsten oder Gegnern.
  10. Gewinnt und findet Schatz. Oder aber befreit die Welt vor dem Ungeheuer.
  11. Kehrt zurück zu seinem Heimatort, als gereifte und zentrierte Figur.

 

Fazit:

Für eine geeignete Heldenreise brauchen wir einen Auslöser, um den Hauptcharakter aus seiner Komfortzone zu holen. Während der Reise muss die Figur sozusagen therapiert werden durch unterschiedliche Missionen, Aufgaben oder Hindernisse. Sie muss sich entwickeln können, wie wir im echten Leben. 

 

Neue Herausforderungen warten auf uns in einem neuen Land…

Wenn wir in ein neues Land kommen, erwarten uns auch neue Herausforderungen, denen wir uns anfangs eher zurückhaltend und verängstigt gegenüber stellen. Aber im Verlauf der Zeit passen wir uns an und nehmen unser Leben selbst in die Hand. Wir lernen die Sprache, um uns zu integrieren, um uns zu verständigen und neue Bekanntschaften oder Freundschaften zu finden. 

 

Heimat verlassen, um einem höheren Ziel zu folgen…

Sowie der Hauptcharakter in unserer Geschichte. Er muss seine Heimat verlassen, weil er ein höheres Ziel verfolgt. Vielleicht weil seine geliebte Heimat in Gefahr ist? Oder seine Familie? Er muss erwachsen werden, um sich dem Problem zu stellen. Oder dem unbesiegbaren Gegner. Aber mit der Zeit und den Erfahrungen, die er sammelt, schrumpft das Problem sowie der Gegner. Sodass die Figur eine realistische Chance hat, sich ihren Ängsten oder Traumata zu stellen.

 

Gibt es in allen erfolgreichen Fantasyromanen eine Heldenreise?

In den meisten schon. In Harry Potter zum Beispiel findet die Heldenreise zu Beginn statt, wenn Harry aus der Menschenwelt in die magische Welt eintaucht. Während seines Aufenthalts in Hogwarts erfährt er Dinge über seine Eltern, also seine Vergangenheit. Er ist anfänglich schüchtern und neu in der magischen Welt. Aber mit der Zeit wächst er über sich hinaus. Mithilfe seiner besten Freunde gewinnt er an Selbstbewusstsein und Sicherheit. Er tritt auch aus jedem Abenteuer gestärkt hervor.

 

Heldenfahrten gibt es in allen Genres…

Auch in Liebesromanen, wenn die Protagonistin nach einer gescheiterten Ehe und verschuldet wieder zurück in ihre Heimat kommt. Zurück zu ihren Eltern kommt und wieder von null anfangen muss. Da findet dann auch ein Prozess statt. Der ihr dabei hilft, sich mit ihrer Vergangenheit und ihrem bisherigen Leben auseinanderzusetzen. Sie wächst an ihren Problemen und entwickelt sich weiter, bis sie am Ende gefestigt mit beiden Beinen im Leben steht.

 

Die Quest in der Gamingbranche…

Viele der Games basieren auf der Heldenreise. Die Player schlüpfen in die Rolle eines zu Anfang unerfahrenen Protagonisten. Und mit jedem Abenteuer oder Mission beenden sie ein Level. Dadurch sammelt der Gamer Waffen, Punkte, Kraft oder Leben. Er wird stärker, um alle Hürden zu bestehen. Damit er am Ende in einem ausgeglichenen Kampf auf seinen Endgegner treten kann.

 

Heldenreisen prägen unsere Geschichte und Religion…

Es gibt unzählige Beispiele, in der eine Heldenreise in unserer Geschichte und Religion stattfindet. Sogar Jesus war ihr ausgesetzt, die mit seiner Kreuzigung endete. Wir werden in ihr geprüft und sollen an ihr wachsen. Und genau diesen Prozess der Entwicklung muss die Heldenreise in unseren Geschichten zeigen. Sie muss den Leser mit auf die Reise nehmen und ihn beim Entwicklungsprozess zusehen lassen.

 

Leserschaft sollte während der ganzen Reise mit der Figur mitfühlen…

Es ist eine hohe Kunst als Autor zu schaffen, dass die Leserschaft während der ganzen Reise mit der Hauptfigur mitfühlen kann. Man muss mit den Ängsten spielen, können, aber gleichzeitig dem Protagonisten einen Ausweg aus ihrer aussichtslosen Situation anbieten. Damit sie selbst entscheiden, ob sie den Weg gehen und sich genau diesen Ängsten stellen wollen. Wir, die Leser, können treue Begleiter sein und die Daumen drücken, dass unserer Lieblingsfigur alles gelingt. 

 

Aber ist eine Geschichte ohne die besagte Heldenreise schlecht?

Jedenfalls ist sie nur halb so aufregend. Denn ohne die besagte Heldenfahrt findet womöglich nicht der extreme Entwicklungsprozess statt. Sie kann sich nur minimal weiterentwickeln oder bleibt sogar auf einem Stand stehen. Dann wirkt die Geschichte nur noch Pfade, weil kein Spannungsbogen entsteht. Es findet auch kein richtiger Lebenszyklus innerhalb der Figur statt. Das ist in etwa so, als würden wir nur zu Hause rumhängen und unser Leben absitzen. Unser Leben würde dann stagnieren und es würde nichts Aufregendes passieren.

 

Gibt es noch einen anderen Weg, um die Figur reifen zu lassen?

Man könnte auch eine, ich nenne sie jetzt mal „Pseudo Heldenreise “, kreieren. Indem die Hauptfigur nicht reist, aber dafür Herausforderungen in den Weg gestellt bekommt vor ihrem Haus. Vielleicht muss sie ihre Heimat vor Eindringlingen beschützen? Auch so würde eine Entwicklung in der Person stattfinden, da sie sich einer neuen, herausfordernden Situation stellen müsste. Sie müsste sich an sie anpassen und könnte in ihrem Ort Verbündete finden. Vielleicht würden dann sogar aus Kontrahenten Verbündete werden, die gemeinsam gegen den Endgegner kämpfen? 

 

Ihr seht also, es gibt verschiedene Ansätze, wie man eine Geschichte spannend aufbauen kann, damit der Charakter reift. Meiner Meinung nach kommt es immer noch darauf an, inwieweit die Geschichte spannend ist. Wenn einem die Geschichte nicht gefällt, dann interessiert sie die Heldenreise auch nicht! Egal, wie außerordentlich sie auch erzählt, ist! Also hört am besten auch hier wieder auf euer Bauchgefühl. Und lasst euch von niemandem unterkriegen! Ihr schafft das! 

 

Viel Spaß bei eurer ganz persönlichen Heldenreise! Bis Bald! Auuuuuuu! 😉

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