Was ist Szene und was Kapitel?

Was ist Szene und was Kapitel?

Hallo Wölfe.

Der heutige Beitrag handelt von dem Thema »Was ist Szene und was Kapitel?«, womit wir Newbies oft unsere Probleme haben. Warum ist es wichtig, überhaupt zu wissen, was eine Szene ist?  Wo fängt sie an? Und was ist ein Kapitel?

Schließlich merkt man das doch gar nicht in der Geschichte. Aber ist das wirklich so? Bevor wir richtig starten und lernen, wie wir unsere Szenen und Kapitel in Zukunft besser ins Licht setzen, sollten wir erst wissen, was eine Szene und ein Kapitel sind.

 

Was ist eine Szene?

 

Der Beitrag »Was ist Szene und was Kapitel?«, beginnt mit der Szene. Eine Szene ist nach den Absätzen die nächste und größere Unterteilungsmöglichkeit in unserem Roman. Sie leitet eine neue Handlung, einen neuen Ort oder sogar eine neue Person ein, die uns in eine ganz fremde Situation bringt. 

Eine Szene umfasst meistens eine Handlung oder auch einen Dialog, der sich am gleichen Ort und zur gleichen Zeit abspielt. Szenen können lang oder kurz sein. Sie können sogar aus mehreren Szenen bestehen und über ein Kapitel hinausgehen.

 

Was versteht man also unter einem Szenarium? 

 

Sie findet an einem Handlungsort oder Schauplatz und ohne Zeitunterbrechung statt. Meistens verfolgt eine Figur in einer Szene ein bestimmtes Ziel. In diesem Thema »Was ist Szene und was Kapitel?«, können wir uns im folgenden Beispiel die unterschiedlichen Szenen etwas genauer anschauen. 

 

Ausschnitt aus einer Geschichte …

 

Die unschuldige Protagonistin Linda wird mit ihrer Nachbarin verwechselt und erhält ein ominöses Päckchen ohne Absender. Widerwillig und mit einem flauen Magen nimmt sie es an. Was sie jedoch nicht weiß, ist, dass sie dabei von zwei komischen Typen beschattet wird. Linda kommt die ganze Sache sehr komisch vor und beschließt das Päckchen auf das nächst gelegene Polizeirevier, das sich zwei Straßen weiter befindet, abzugeben, bis sich der eigentliche Besitzer meldet. 

Ohne zu ahnen, was sie dadurch auslöst, schnappt sie sich ihren Mantel und den Schlüssel von der Kommode und zieht die Wohnungstür hinter sich zu. 

Im Flur begegnet sie ihrer neugierigen und alten Nachbarin Frau Brillius. Mit ihren dicken Brillengläsern auf der Nase, die wie zwei Lupen aussehen, sieht sie aus wie eine Eule. Nichts entgeht ihr. So auch nicht, dass Linda ein geheimnisvolles Päckchen in den Händen trägt. Sie informiert Linda gleich, wer ihr die Box vor die Tür gelegt hat. Lind kann sich nicht daran erinnern, den Mann nach der Beschreibung von Frau Brillius zu kennen.

Bestärkt in ihrer Entscheidung, das Päckchen zur Polizei zu bringen, geht sie mit schnellen Schritten die Treppe hinunter und verlässt das Wohnhaus. Die fremden Männer entscheiden, Linda zu Fuß zu folgen. Sie wollen sie irgendwann in einer unscheinbaren und verlassenen Gasse aufsuchen und ihr das Paket entreißen. Schließlich gehen beide immer noch davon aus, dass sie Zoe, Lindas Nachbarin folgen. Dabei können beide Frauen gar nicht unterschiedlicher sein. 

Linda ist unscheinbar und freundlich zu jedem. Mit ihren blonden und leicht lockigen Haaren ähnelt sie einem hilfsbereiten Engel. Zoe hingegen ist das komplette Gegenteil. Sie ist mürrisch vor allem gegenüber ihren Mitmenschen und eher eine wilde Draufgängerin. Sie fällt gern auf, vor allem mit ihren ständig wechselnden Frisuren. Wie ihren schulterlangen Haaren, die sie oft zu einem Dutt trägt, damit man ihren Undercut mit den abgefahrenen Mustern sehen kann. Zoe liebte das Risiko und ist begeisterte Motorradfahrerin. Während in Lindas Leben das aufregendste Inlinefahren ist. Und das auch mehr schlecht als recht in voller Schutzmontur am besten noch in Zeitlupe. 

Und so ist eine kleine, unachtsame Entscheidung eine fatale Folge für Lindas Leben. Ohne das sie weiß, wie ihr geschieht, befindet sie sich schon mitten in einer Verfolgungsjagd, damit verhindert wird, dass sie eine neue und unbekannte Technologie an die Polizei übergibt. 

 

Hier haben wir sogar mehrere kurze Vorfälle, die zu einem Kapitel vereint werden können.

 

  1. Linda findet ein Paket vor ihrer Haustür.
  2. Sie schnappt sich Mantel und Schlüssel und verlässt die Wohnung.
  3. Sie trifft auf Frau Brillius, die ihr vom mysteriösen Mann erzählt, der das Paket hier abgelegt hat.
  4. Die zwei Kerle im Wagen verfolgen sie.
  5. Zoe und Linda werden miteinander verwechselt.
  6. Linda macht sich auf den Weg zur Polizei.
  7. Lind befindet sich mitten in einer Verfolgungsjagd.

 

Kurz zusammengefasst, was sind Szenen:

 

  • Szene kann kurz oder lang sein.
  • Kann aus mehreren Szenen bestehen.
  • Leitet neue Handlung ein.
  • Findet statt, wenn es einen Ortswechsel gibt.
  • Oder wenn die Perspektive sich ändert.
  • Wenn die Zeit sich verändert durch einen Flashback.
  • Umfasst eine Handlung oder auch einen Dialog.
  • Brauchen ein Ziel, einen Motor, der sie antreibt.
  • Können auch kleine Geschichten sein.

 

Welche Funktion hat eine Szenerie?

 

Eine Szene soll dem Leser über die Handlung Neues aus der Geschichte verraten. Und wie kann sie das am besten? Indem sie spannungsreich und konfliktreich aufgebaut ist. Sie benötigt einen Spannungsbogen, um den Leser bei Laune zu halten. Wenn man Szenen nur als Informationsquelle benutzt, ohne weiteren Konflikt, dann wird es schnell langweilig und die Gefahr besteht, dass man das Buch mit Freude weglegt. 

 

Ein Schauplatz muss…

 

  • Spannung erzeugen.
  • einen Konflikt haben. 
  • dem Leser über die Handlung Neuigkeiten zur Geschichte verraten. 
  • ein Ziel haben.
  • muss einen Motor haben, der sie antreibt.

 

Wann und wie benutze ich eine Szene richtig?

 

Vor allem Neulinge tun sich da oft schwer mit dem Thema »Was ist Szene und was Kapitel?«. Sie Tümpeln teils orientierungslos und teils überfordert vor sich her. In vielen Büchern und Filmen werden Szenen möglich spät eingeführt, dafür aber früh verlassen, damit der Spannungsbogen groß ist. Viele leiten eine Szene mit einer Leerzeile ein. 

In fast allen Schreibprogrammen, die es heutzutage auf dem Markt gibt, kann man Szenen und Kapitel einrichten. So behält man einen guten Überblick, inwieweit die Geschichte vorankommt. Ist sie ausreichend spannend und abwechslungsreich? Außerdem können wir mit Hilfe des Programms unsere Szenen immer wieder umstellen, wenn uns etwas nicht so zusagt. 

Für Leute, die eher den analogen Weg wählen, eignen sich hier für gut die Karteikarten, auf denen man die Szenen in drei bis fünf Sätzen zusammenfassen kann. Diese kann man an einer Wand hängen oder auf dem Boden auslegen und verschieben, bis es endlich passt. 

 

Was sind Szenenfolgen und wofür brauche ich sie?

 

In diesem Thema »Was ist Szene und was Kapitel?«, lernen wir auch etwas über Szenenfolgen. Sie helfen dir dabei herauszufinden, wo deine Geschichte noch mehr Abwechslung gebrauchen könnte. Wo sie vielleicht hängt. Um eine Struktur zu haben, ist es hilfreich, in ein bis zwei Sätzen festzuhalten, worum es in besagter Szene geht. 

 

Welche Person steht grade im Fokus ? Was ist ihr Ziel? Oder an welchem Ort befindet sie sich? Eventuell kann man auch das Datum festhalten, dann weiß man, in welchem Zeitraum die Szene stattfindet. Das alles hilft uns, einen guten Überblick zu behalten.

 

Wie kann mir die Reihenfolge der Szenen in der Überarbeitung weiterhelfen?

 

Die Szenenfolge ist für den weiteren Verlauf der Überarbeitung sehr wichtig. Nur so bekommt man eine saubere und strukturierte Übersicht über alle vorhandenen Szenen. Das ist auch eine große Hilfe, wenn man beschließt, sich an ein Lektorat zu wenden. Ein kompetenter und seriöser Lektor bekommt sofort einen guten Überblick und sieht, welche Szene raus kann. 

Genauso sieht ein Lektor, welche Reihenfolge von Szenen besser geeignet wäre, um der Geschichte die gewünschte Spannung und Tiefe zu verleihen. Mit dieser Methode ist man freier und man kann mit den Szenen herumexperimentieren, bis man die gewünschte Reihenfolge erhält. 

 

 

Was ist ein Kapitel?

 

Im nächsten Abschnitt des Themas »Was ist Szene und was Kapitel?«, befassen wir uns mit dem Kapitel. Woraus besteht ein Kapitel? Ein Kapitel besteht aus einer Einleitung, Mitte und einem Schluss. Bücher werden in Kapitel unterteilt. Sie bestehen aus einer oder mehreren langen und kurzen Szenen, die sie zusammenfassen. Jedoch ist nicht jede Szene gleich ein Kapitel! Eine Szene ermöglicht uns, eine Geschichte aus Sicht multipler Erzähler in einem Kapitel zu erleben. Das bedeutet, dass man aus drei oder mehreren unterschiedlichen Perspektiven einen Teil der Geschichte in einem Kapitel festhalten kann. 

 

Zum Beispiel:

In einem Thriller kann man eine Szene aus der Sicht des Psychopathen schildern. Sowie die gleiche erlebte Situation aus der Sicht des Opfers. Aber auch aus der Sicht der Kommissarin, die dem Täter auf der Spur ist und den Mord nach stellt. So vereint man alle drei Sichtweisen in einem Kapitel, die von der gleichen Handlung Ort und Zeit erzählen.

 

Wie wird ein Textabschnitt dargestellt?

Ein Kapitel wird meistens durch Nummerierungen oder durch Überschrift dargestellt. Das ist eine gute Vorgehensweise für die Leser, da man schneller versteht, wann eine Situation beendet wird und wann etwas Neues anfängt. Außerdem helfen uns Kapitel, uns während des Lesens in der Geschichte zurechtzufinden, und sie verschaffen uns auch kleine Pausen. 

Mithilfe einer Überschrift oder einer Nummerierung findet sich der Leser im Buch schneller zurecht. In den meisten Sachbüchern, Ratgebern oder Kochbüchern werden die Titel oder die Nummerierung jedes Kapitels zu einem übersichtlichen Inhaltsverzeichnis zusammengefasst. So kann der Leser selbst entscheiden, was ihn grade mehr interessiert. Und kann dann ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Seite lesen. 

 

Was wird als Aktüberschriften verwendet?

 

Die meisten Kapitelüberschriften bestehen aus Nummern. Also Kapitel 1. In Liebesromanen werden oft die Namen der Erzähler genannt. Kapitel 1 Anja oder nur Anja. Hier wird nur aus der Sicht von Anja geschrieben, wie sie die Situation erlebt und was sie empfindet, wem sie begegnet, mit wem sie streitet und und und. 

 

In Fantasyromanen werden unterschiedliche Varianten benutzt. Von Nummern bis zu Namen ist alles dabei. Aber es gibt auch Wörter, Fragen oder Sätze, die als Titel benutzt werden, um die Leser auf die bevorstehende Handlung vorzubereiten. Kapitel 1: Der Hinterhalt. Dann weiß der Leser hier passiert gleich was und ist aufmerksamer beim Lesen. Er schließt dann oft Rückschlüsse auf den Titel und das Kapitel, indem er darüber nachdenkt, ob die Handlung mit dem vorgegebenen Titel übereinstimmt. 

 

In manchen Krimis werden das Datum und der Ort als Kapitelüberschrift verwendet. Was Einbisschen als Countdown bis zur Verhaftung des Täters angesehen werden kann. So fixen sie den Leser an, bis zum Ende dran zu bleiben. Schließlich will man als Leser herausfinden, ob am Schluss der Mörder auch wirklich vom Kommissar geschnappt worden ist. Des Weiteren bekommt der Leser über das Datum und den Ort die Informationen, wie viele Morde der Täter in einem bestimmten Zeitraum begannen, hat.

 

Unterschätzt also nicht die Wirkung der Kapitelüberschriften …

 

Wie ihr seht, ist das Thema »Was ist Szene und was Kapitel?« Interessanter und wichtiger als man denkt. Vielleicht sogar als einem selbst bewusst ist und war. In Zukunft sollten wir nicht die Wirkung der Kapitelüberschriften auf die Lesenden unterschätzen. Viele der Leser da draußen machen sich während dem Lesen ihre eigenen Gedanken. Da wäre es echt schade, wenn wir mit den falschen Kapitelüberschriften ganz widersprüchliche und irreführende Bilder in ihnen erwecken. 

 

Meiner Meinung nach gibt es nichts Schlimmeres, als die Lesenden durch den Kapiteltitel in die Irre zu führen. Denn es gibt auch Geschichten, in denen die Autoren ihr Kapitel 10: Das rote Pony benennen. Der Leser liest alles spannend und erwartungsvoll durch mit der Frage im Hinterkopf, warum man so einen Titel wählt? Und am Ende legt man das Buch enttäuscht weg, weil kein rotes Pony vor kam. Weder hatte es einen Bezug zum Text, noch kam der Ausdruck »Das rote Pony« darin vor. Also seid vorsichtig, dass ihr in niemandem falsche Hoffnungen weckt. Vielleicht funktioniert es beim ersten Buch? Aber spätestens beim zweiten, werden die Leser frustriert sein. 

 

Wie lang darf und sollte eine Passage sein?

 

Ja, das ist so eine Frage, bei der sich die Geister scheiden. Wo gleich hitzige Diskussionen aufkommen. Das wichtigste vor ab, um welches Genre handelt es sich, in dem du als Autor:in schreibst? Denn schon hier gibt es gewaltige Unterschiede, wie lang ein Kapitel/eine Passage sein kann und darf. Orientier dich am besten an deiner Zielgruppe. 

 

Es ist logisch, dass ein Kinderbuch viel kürzere Kapitel hat und die Wortanzahl ebenfalls kürzer ist als bei einem Krimi. Das liegt daran, dass Kinder nun mal über eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne verfügen und somit das Buch nicht allzu lang sein darf. Außerdem soll es sie animieren, mit Freude und Spaß weiterzulesen und sich nicht durch einen dicken Schinken zu quälen.

 

Die meisten Bücher verfügen über eine Kapitellänge zwischen 10 und 25 Seiten. Sicherlich findest du in deinem Bücherregal auch welche mit 30 und mehr Seiten und diese umfassen bestimmt um die 700 Seiten. Und genauso wirst du Bücher mit einer Kapitellänge von nur 5 Seiten finden. Es kommt auf den Schreiberling drauf an, wie lange er braucht, um das Kapitel zu beenden. Oder aber ob es sich um einen Kurzroman handelt. Denn deren Kapitel sind, wie der Name schon sagt, oft kürzer. 

 

Wie weiß ich, ob die Kapitellänge zu lang ist?

 

Das merkt du selbst, wenn du es bearbeitest. Wenn du nach 15 Seiten schon keine Lust mehr hast weiterzulesen, weil dir alles nur noch so endlos lang vorkommt, dann sollte deine Grenze bei 10 bis 15 Seiten liegen. Wenn du aber liest und es reißt dich so mit, dass du die Zeit um dich vergisst, dann ist es unwichtig, wie lang ein Kapitel ist. 

 

Wichtig ist, dass man als Leser nie das Gefühl hat, das Buch jeden Moment weglegen zu wollen. Oder man während des Lesens darüber nachdenkt, was man noch alles machen muss. Dann ist die Geschichte nicht spannend, erzählt!

Für alle die den letzten Beitrag verpasst haben, können noch mal einen Blick auf „Wie Strukturiere ich meinen Text?“ werfen. 😉

 

So meine Wölfe, ich wünsche euch frohes Schaffen. Lasst eure Gehirnzellen Funken, sprühen und eure Finger über die Tasten gleiten. Formuliert wunderschöne und einzigartige Geschichten, damit sie die Welt erfreuen und verzaubern. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr weiterhin Spaß und Erfolg habt. 

 

Bis bald! Auuu! 😉 

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