Verliebt in den Hauptcharakter

Verliebt in den Hauptcharakter

Hallo Wölfe, heute handelt mein Beitrag von der Liebe. Aber nicht von der realistischen, sondern genauer genommen von der fiktiven Liebe. Nämlich es geht um das Verliebt sein in den Hauptcharakter.

 

Kann man wirklich verliebt in die Hauptfigur seiner eigenen Geschichte sein?

Gibt es sie wirklich? Und wenn ja, wen trifft sie häufiger das männliche oder das weibliche Geschlecht? 

 

Verliebt in den Hauptcharakter, gibt es das wirklich?

 

Während meiner Recherche zu meinem Experiment: Von der Idee zum eigenen Fantasyroman in 365 Tagen habe ich Anregungen für meine Hauptfiguren gesucht. Und bin dabei auf unterschiedliche Fragen und Diskussionen gestoßen bezüglich der fiktiven Liebe. Einige User haben anonym oder auch offen darüber diskutiert, ob man sich in den Hauptcharakter verlieben kann. Und jetzt frage ich mich, ob es sie gibt, die fiktive Liebe?

 

Ich mein klar in der Pubertät, da himmelt man schon den einen oder anderen Helden aus der Lieblingsserie an. Meine Helden aus der Supernatural Serie waren ja auch recht schnuckelig. Aber es ging nie so weit, dass ich Liebeskummer hatte. Ich mein, ich habe mich nie in einen der Charaktere verschossen. Offenbar gibt es das doch häufiger als gedacht. 

 

In Japan ist das Verlieben in einen Anime Charakter Gang und gebe…

 

Ich habe mich einwenig in das Thema eingelesen und bin auf unterschiedliche Beiträge gestolpert, die sich mit diesen Fällen befassten. Vor allem in Japan soll es schon fast zur Tagesordnung angehören, sich in seinen Lieblingsanimecharakter zu verlieben. Denn sonst ist man kein echter Fan. Mittlerweile besteht sogar die Möglichkeit, seine Lieblingsfigur zu heiraten mit Urkunde und allem drum und dran.

 

 

Aber ist das auch bei uns in Europa möglich?

 

Wer verliebt sich in eine fiktive Figur? Und warum? Das waren meine ersten Fragen, die ich mir gestellt habe. Ich muss gestehen, ich fand es teilweise sogar echt surreal. Aber umso mehr ich mich damit beschäftigt habe und die Beweggründe von einigen Betroffenen gelesen habe, verstand ich es besser. 

 

Denn sie verkörpern all das, wonach wir uns in der Realität sehnen. Hier in Europa ist das Phänomen eher in der Animeszene bekannt. Und viele wünschen sich, dass es auch zu uns überschwappt. Aber da redet man von Pubertierenden, die im wahren Leben noch nicht ihre große und wahrhaftige Liebe gefunden haben. Denkst du!

 

 

Gibt es auch Erwachsene, die einer fiktiven Liebe nach trauern oder sie sogar ausleben?

 

Die Antwort ist überraschenderweise ja. Es gibt auch Erwachsene, die sogar mit ihrem Lieblingscharakter verheiratet sind oder es sein wollen. In Japan gibt es schon die Möglichkeit und man bekommt die Figur in einer Hologrammform nach Hause. Sie begrüßt einen und unterhält sich mit ihrem „Ehepartner“. Was treibt Leute dazu, soweit zu gehen? War eine meiner Fragen. 

 

 

Dabei fand ich folgende Punkte, womit manche der Betroffenen ihre Vorliebe begründeten.

  • Mobbing in der Vergangenheit, was dazu führt, dass man richtigen Personen nicht mehr vertraut.
  • Sehnsucht nach Akzeptanz. Man fühlt sich nicht verstanden und ausgegrenzt. Aber die Animefigur repräsentiert die gleichen Werte, an die man selbst glaubt.
  • Man fühlt sich mit dem Charakter identifiziert.
  • Man taucht komplett in die animierte Welt ab und verliert langsam jeglichen Realitätsbezug. Weil man sich dort verstanden fühlt und weil man auf Gleichgesinnte trifft.
  • Man findet Rückhalt in einer vertrauensvollen Szene.
  • Anime Charaktere kann man auch zum Schweigen bringen, wenn man seine Probleme nicht besprechen möchte.
  • Es gibt keine tiefgründige Beziehung.
  • Man wird vom fiktiven „Ehepartner“ nicht belächelt oder von seinen Zielen abgehalten.
  • Man flieht in eine andere Welt, in der alles rosa-rot scheint.
  • Es findet zwar kein direkt Austausch von Zärtlichkeiten statt, aber auch daran wird schon fleißig gearbeitet.

 

Es gibt natürlich eine Vielzahl an Argumenten, die die Betroffenen nannten. Aber manche äußerten sich auch dazu, dass sie beziehungsunfähig seien. Sie fühlten sich in echten Beziehungen schlichtweg unwohl. Was sowohl beim weiblichen Geschlecht als auch beim männlichen Geschlecht vorkam.

 

 

Kann man sich auch in seine eigene Figur verknallen?

 

Ja! Schließlich erschaffen wir ja die Figuren, sodass sie unseren Traumvorstellungen entsprechen. Wir wollen mit unseren Protagonisten die Leser fesseln oder sie anregen, unsere Geschichte bis zum Schluss zu lesen. Und wenn sich die Leser in unsere Figuren vergucken, dann haben wir unser Ziel erreicht. 

 

Wir wollen Gefühle bei der Leserschaft erwecken, die sie vorher noch nie hatten oder aber die unter all den Alltagsproblemen vergraben liegen. Wie ein Leichtes kribbeln im Bauch, um ihnen das Gefühl der Schmetterlinge im Bauch wieder vor Augen zu führen. Ein schnellerer Herzschlag und schwitzende Hände, wenn sich unsere Figur zum ersten Mal verliebt oder nervös ist. Damit man sich selbst an das erste Mal erinnert. 

 

Ein kleines seufzen, wenn sich unsere Protagonistin zu ihren Gefühlen bekennt und ihren ersten Kuss bekommt. All das wollen wir bei unseren Lesern erwecken. Gefühle, die sich in jeder Situation neu darstellen. Also wundert es mich nicht, wenn sich jemand in die Protagonisten verliebt. Ich sag nur Edward oder Jacob. Da spielten auch alle Herzen verrückt, sobald diese Namen gefallen waren. 😉

 

 

Aber kann sich der Autor/die Autorin selbst in die Figur verlieben?

Sicherlich gibt es den einen oder die eine, die für ihren eigenen Protagonisten schwärmt. Ich zum Beispiel hätte mir immer so einen Kerl wie meinen Protagonisten als Bruder gewünscht. 😉 

 

 

Ein Blind Date mit deinem Hauptcharakter…

Nein, im Ernst, es hat was von einem Blind Date. Man hat zwar ein grobes Gerüst von der Figur im Kopf und hinterher auch auf Papier skizziert. Aber sobald man anfängt zu schreiben, entwickelt sich ein Eigenleben. Man lernt die eigene Figur nach und nach kennen, wie sie sich in unterschiedlichen Situationen benimmt. Es kommen alle Ecken und Kannten ans Licht. Ob man will oder nicht! So wie im echten Leben! Und genau das macht das Schreiben aus.

 

 

Man ist bei der ganzen Entwicklung live dabei…

Es ist aufregend, sie dabei zu begleiten, wie sie sich während des Verlaufs der Geschichte entwickelt. Denn man selbst weiß noch nicht genau, in welche Richtung es geht. Man erfährt während des Schreibens viele neue Informationen und muss sein eigenes Bild einwenig überarbeiten. 

Irgendwann kennt man sich in- und auswendig wie in einer echten Beziehung. Deswegen ist es auch so wichtig, sich hin und wieder mit echten Personen auszutauschen, um sich emotional zu distanzieren. Denn sonst taucht man komplett in diese fiktive Welt ab.

 

 

Es ist wie eine nicht endend wollende Achterbahnfahrt…

Denn seien wir mal ehrlich, unsere eigene geschriebene Geschichte ist echt nervenaufreibend. Es ist wie eine nicht endend wollende Achterbahnfahrt, die rauf dann wieder runtergeht. Und gefühlt jede Hürde zu einem unüberbrückbaren Looping mutiert. Weil wir alles in unsere Geschichte reinlegen. 

Unser Herz, unseren Schweiß, unsere Emotionen. Die glücklichen, aber auch die traurigen und frustrierenden. Alles ist drinnen. Also wundert es mich nicht, dass es manche als eine Art Liebesbeziehungsersatz empfinden könnten.

 

 

Leben und leben lassen…

Aber sollte man es verurteilen? Nein! Jeder sollte das Recht haben, so zu Leben, wie er oder sie es möchte. Solange kein anderer verletzt wird! Also falls ihr in Zukunft euch mal wieder über jemanden lustig macht, weil er oder sie mit ihrer Animefigur spricht und sie überall mit hinnimmt. Lasst es sein! Sie tut euch ja nichts! Kümmert euch einfach um euren Kram! Sucht lieber das Gespräch und zeigt euch neugierig. Denn jede Geschichte hat ihren Ursprung.

 

 

Also meine Wölfe, wie geht es euch, wenn ihr eure Geschichte schreibt? Leidet ihr genauso mit euren Figuren mit wie ich? Oder seid ihr schon so abgebrüht, dass ihr eure Gefühle zurücknehmen könnt? Bis bald! Auuuuu! 😉

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