Hallöchen meine Wölfe. Der heutige Beitrag handelt von NaNoWriMo-Die Halbzeit. Wow, die Halbzeit. Wer hätte das gedacht, dass die so schnell da ist? Für alle, an denen der ganze Hype um den NaNo vorbeigegangen ist, ihr euch aber dennoch fragt, was ist das eigentlich? Hier im Beitrag „NANOWRIMO-FIEBER“, könnt ihr euch in Ruhe umsehen.

Für alle anderen gibt es ein Update von mir. Wir befinden uns in der Halbzeit!!!! Wie sind meine Erfahrungen? Welche Vor-und Nachteile hat der NaNo? Und was mir sonst noch durch den Kopf schwirrt. Viel Spaß beim Lesen. 😉

 

Die Hälfte des NaNoWriMo hinter uns…

 

Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Mittlerweile haben wir schon 16 Tage geschafft, also die Halbzeit. Und ich bin so froh, weil ich meine Marke von 30.000 Wörtern geknackt habe. Genauer gesagt, habe ich 32.052 erreicht. Und das ohne jeglichen Plan. Ich bin einfach meiner Intuition gefolgt. Im Beitrag teile ich mit euch meine Erfahrung. Und dazu zählen auch die Vor- und Nachteile vom NaNo.

 

Die Nachteile vom NaNoWriMo …

 

Ich fange diesmal einfach mal mit den Nachteilen, die ich bis zur Halbzeit erlebt habe an. Oft werden ja die Vorteile zuerst genannt. 

 

Auf welche Nachteile bin ich in der Halbzeit gestoßen?

 

• Es ist sehr zeitintensiv.
• Man muss diszipliniert ran gehen.
• Man kämpft zwischen zeitlich gegen seinen inneren Schweinehund und die Zeit aber auch gegen die erdrückende Wortanzahl von 50.000 an.
• Man setzt sich selbst unter Druck.
• Es besteht das Risiko, dass man öfters unter Schreibblockaden leidet als üblich.
• Der Perfektionist meldet sich häufiger, als einem lieb ist.
• Jeder Satz bezeichnet man als Müll.
• Man kämpft mit seinen Hängern.
• Manchmal geht die Seite schleppend voran.
• Vielleicht wird man auch durch die neuen Bekanntschaften abgelenkt?
• Man ist mehr mit Probelesen der anderen beschäftigt als mit seiner eigenen Geschichte.
• Man schafft zeitweise ein toxisches Schreibumfeld für sich selbst, weil man sich fast schon genötigt fühlt, irgendetwas aufs Papier zu bringen.

 

Puh! Einiges zusammengekommen. Aber ich bin auch manchmal eine kleine Drama Queen. 😉 Lasst euch ja nicht davon abschrecken. Denn es gibt auch positive Punkte zu vermerken, die gewichtiger sind als die negativen Gründe. 

 

Welche Vorteile gibt es?

 

• Man lernt mit einer Zeitvorgabe umzugehen, was vor allem für Neulinge wichtig ist. Da wir ja meistens so lange schreiben, wie wir es für nötig erachten. Wenn das Buch erst nächstes Jahr erscheinen soll, dann passiert auch nichts. Und mit dem NaNo lernt man richtiges Zeitmanagement.

 

• Man lernt eine gesunde Schreibroutine. Gut 1667 Wörter am Tag zu schreiben, kann für viele ein einschüchterndes Ziel sein. Aber wenn man nachdem NaNo an seiner Schreibroutine festhalten möchte, dann reicht es aus, dass man täglich zwischen 500 und 1000 Wörter schreibt. Wichtig ist, dass man regelmäßig schreibt, um besser zu werden.

 

• Man kann sich Schreibbuddies suchen, die einem bei Hängern zur Seite stehen.

 

• Man lernt beim Schreiben seinen Kopf auszuschalten. Es kommt ein Moment, da wechselt ein Schalter und man lernt so zu schreiben, wie man grade fühlt. Man fokussiert sich nur auf seine Sinne. Nicht der Kopf übernimmt und hält uns davon ab, emotionale Geschichten zu schreiben, sondern die Gefühle übernehmen. Man fühlt die Geschichte intensiver. Irgendwann fällt diese Hemmung weg.

 

• Man verliert die Hemmung und Angst beim Schreiben. Was vor allem für Neulinge wichtig ist. Da wir uns meist selbst im Weg stehen, weil wir jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wir haben Angst vor der Kritik der anderen. Aber die sind auch nur Menschen wie du und ich.

 

• Man lernt seinen ersten Entwurf frei aufzuschreiben. Ohne vorher alles zu Tode zu analysieren, ob die Geschichte gut ist. Ob sie überhaupt funktioniert. Nein, man schreibt erst einmal alles, was einem zu diesem Thema durch den Kopf schwirrt auf.

 

• Man lernt loszulassen. Irgendwann lässt der Druck nach und die Freude, endlich wieder zu schreiben, überwiegt.

 

• Man lernt auch besser mit Höhen und vor allem Tiefen umzugehen. Meistens ist es ja so, dass man gleich die Idee in die Ecke pfeffert beim kleinsten Stillstand. Aber hier versucht man weiter zu kämpfen.

 

• Neben der Schreibroutine lernt man auch Disziplin und vor allem Durchhaltevermögen. Was man in der Zukunft noch öfters gebrauchen kann. Eben auch in anderen Lebenslagen.

 

• Irgendwann sieht man es auch als eine Art Spiel an, die 50.000 Wörter zu knacken.

 

Kreiere deinen eigenen NaNo-Monat …

 

Wie ihr seht, gibt es viele positive Gründe, um als Autor oder Autorin einen NaNo-Monat einzuführen. Egal ob du Angehender oder schon voll Profi bist. Man muss auch nicht unbedingt beim Original NaNo mit machen. Du kannst deine eigene Monats Challenge starten. Fakt ist beim NaNo, egal ob privat oder original, lernt jeder noch etwas dazu. Vor allem ist es eine intensive Zeit, in der man sich auch bewusst oder unbewusst mit sich selbst auseinandersetzt. Was vielen sicherlich Angst macht. Aber ich kann euch nur sagen, es ist eine wundervolle Erfahrung, die man macht. Vor allem wenn man an der Halbzeit angelangt ist. 😉

 

Meine Erfahrung vom NaNoWriMo – Die Halbzeit …

 

Was soll ich euch sagen? Wir befinden uns am 16 Tag, also Halbzeit. Es fehlen nur noch 14 Tage, bis der NaNo vorbei ist. Ich muss zugeben, ich hatte schon am Anfang einen ziemlichen Hänger. Obwohl ich vom ersten Tag an gut gestartet bin, weil ich da schon 2076 Wörter geschrieben habe. 

 

Aber ich habe mir Sorgen gemacht, ob das so weiter geht. Schließlich habe ich von allen Seiten gehört, dass die meisten so verdammt gut vorbereitet waren. Während ich mal wieder nur eine grobe Idee hatte. Dennoch hat es mich in den Fingern gejuckt. Ich wollte wissen, ob ich in der Lage bin, in einem Monat wirklich 50.000 Wörter zu schreiben. 

 

Welche Probleme hatte ich bis zur Hälfte?

 

Ein großes Problem von mir bis zur Halbzeit war und ist, dass ich langsamer vorankomme als andere. Da meine Geschichte komplett während des Schreibens entsteht. Ich kannte weder den Ort, noch habe ich mich intensiv mit meiner Protagonistin auseinandergesetzt. Es sollte einfach ein Experiment für mich werden. Und es ist wirklich zu einem geworden. Ein spannendes, nervenaufreibendes, emotionales, zeitintensives, arbeitsintensives und freudiges Erlebnis. Das ich nicht mehr missen möchte. Ich habe auch so viel über mich selbst gelernt. Was ich wahrscheinlich ohne den NaNoWirMo nicht hätte. Aber Vorsicht, wir befinden uns ja noch mitten drinnen, also in der Hälfte. 

 

Einweiteres Problem ist, dass man sich vor allem am Anfang echt Druck macht. Man fixiert sich so auf die 50.000 Wörter und man will unbedingt die 1667 Wörter am Tag schaffen. Manchmal sass ich vor dem Laptop und war so hundemüde, dass ich dabei schon weggenickt bin. Dennoch biss ich mich durch, nur um die 1667 Wörter irgendwie auszukotzen. Ihr fragt euch, warum ich geschlafen habe? Weil ich eine Nachteule bin. Ich liebe es, nachts zu schreiben. 

 

Trotzdem habe ich so einen leichten Beigeschmack. Irgendwo verarscht man sich in diesem Moment auch selbst. Weil man dann nicht mehr auf die Qualität Wert legt, sondern nur noch auf die Quantität. Eigentlich kann man genauso gut Scheiße 50.000 Mal hinschreiben. Das hat den gleichen Effekt. Oder? Nein! Hier entsteht einfach nur eine ausgeweitete Idee deines zukünftigen Romans. Alles was du bis zur Halbzeit aufgeschrieben hast, kannst du so oft du willst bearbeiten und benutzen. Also schön fleißig weiter schreiben. 😉

 

Wie kommt man aus einem Gedankenhänger heraus?

Ich habe mir immer wieder gesagt, dass es kein Muss ist. Das ich das für mich mache. Es herrscht kein Druck. Jedenfalls kein Druck von außen. Sondern nur der, den ich mir selbst mache. Es ist auch nicht schlimm, wenn man mal einen Tag aussetzt. Dann holt man es einfach wieder auf. Und für wen 50.000 Wörter unendlich erscheinen, kann sich auch ein eigenes kleineres Ziel setzten. Es geht ja auch um den Gedanken dabei zu sein. Mit anderen Schreiberlingen in Kontakt zu treten und sich darüber auszutauschen. Wenn man ins Schwanken gerät, kann man sich mit Schreibbuddies treffen, die einem wieder gut zu reden. Und wenn man an der Hälfte anlangt, dann sieht man auch schon das Licht am Ende des Tunnels. 😉

 

Wobei ich für mich festgestellt habe, dass das nicht funktioniert. Da bin ich doch eher der einsame Wolf. Weil mich das zu sehr ablenkt. Ich bin mehr an der Person interessiert als am Schreiben. Was mich dann sofort aus dem Schreibrhythmus bringt. Deswegen habe ich mich bewusst dafür entschieden, diesen NaNo nur für mich zu machen. Ohne auf der Suche nach neuen Bekanntschaften zu sein.

 

Welche Erkenntnisse hab ich bis zur Halbzeit gezogen?

 

Meine wichtigste Erkenntnis ist, dass man sich den meisten Druck einfach selbst macht. Vor allem für Leute, die perfektionistisch veranlagt sind. Die haben einen viel schwierigeren Weg. Weil man immer mit seinen Geschichten hadern wird. Man wird sich immer zu Tode kritisieren, bis man mal ein Buch herausgebracht hat. Und genau dafür ist der NaNo prädestiniert. Denn er hat mir wieder die Freude am Schreiben gebracht. 

 

Er hat mich wachgerüttelt, dass es nicht nur um Satzzeichen, um perfekte Sätze, um die Formatierung und weiß der Geier, was noch geht. Sondern das wir bei all dem drumherum nicht die Gefühle, die Geschichte und die Charaktere vergessen. Nämlich unsere Protagonisten, die uns in eine neue Welt entführen und uns einfach nur verzaubern, bespaßen, berühren und mit denen wir mitleiden. 

 

Was habe ich auf der Mitte des Weges gelernt?

 

Ich habe gelernt, ein besseres Zeitmanagement zu haben. Außerdem habe ich begriffen, dass man es beim Schreiben niemanden recht machen kann. Dass man nicht sofort aufgeben sollte, wenn es mal schwierig wird. Und dass man genau diese Eigenschaft auch auf das Leben, den Alltag anwenden kann. Ich habe verstanden, dass es viele unsichere Autoren gibt, die genau von den gleichen Zweifeln und Ängsten geplagt werden wie ich. Das man nicht allein ist in dieser Schreibwelt. Das es immer ein erstes Mal gibt. Und das es absolut nicht schlimm ist. 😉

 

Fazit:

 

Ich als Neuling hatte riesiges Muffensausen am NaNoWirMo teilzunehmen. Weil ich dachte, dass ich es niemals schaffen werde, trotz meiner täglichen Schreibroutine. Aber es ging. Natürlich muss man sich darauf einstellen, dass einem die Puste vor, mitten im NaNo Prozess oder sogar kurz vor dem Schluss ausgehen kann. Aber auch das ist ok!

 

 Es geht nicht die Welt unter, wenn man es nicht schafft! Die Sonne geht trotzdem am nächsten Tag auf. 😉 Vielleicht wird dein Ego etwas angekratzt sein. Aber dann versuchst du es nächstes Jahr wieder. Ich werde auf jeden Fall nächstes Jahr einen privaten NaNo für mich machen. Und allen anderen wünsche ich weiterhin viel Erfolg. 😉

 

So meine Wölfe, ich hoffe, mein unendlich langer Beitrag konnte euch wenigstens etwas die Angst vom NaNo nehmen. Denkt dran, ihr seid nicht allein! 😉

 

Bis bald! Auuuuu 😉