Warum schreibst du?
Hallo Wölfe und Wölfinnen. Mein heutiger Beitrag handelt vom Schreiben. Echt jetzt? Toll! Denken sich sicherlich einige von euch. Konkret beschäftige ich mich mit der Frage „Warum schreibst du?“ Welche Motivationsgründe hat man? Und damit meine ich nicht nur Geschichten an sich. Nein auch Lieder, Gedichte und ja vielleicht sogar Briefe. An alle jüngeren unter uns, das haben wir Dinosaurier damals in der Steinzeit geschrieben, als es noch kein WhatsApp und Co. gab. Als die Post noch mit Pferdekutschen zugestellt wurde. Man wie die Zeit vergeht! 😉 Aber zurück zum Thema!
Warum schreibst du?
Warum schreibst du? Genau mit dieser Frage setzte ich mich letztens auseinander, als ich mal wieder mit meinem kreativen Ego aneinandergeraten bin. Es war mal wieder so weit, dass ich drohte das Handtuch hinzuschmeißen. Einfach weil mir so langsam die Puste während meines Schreibprozesses ausging. Bestimmt kennt ihr die Situation, der Kopf platzt förmlich an Ideen, aber raus kommt nur Buchstabensalat. Man hat so viel zu erzählen, dennoch will sich keine gescheite Kapitelidee ergeben. Sozusagen eine verkehrte Schreibblockade. Also bin ich tief in mich gegangen und habe mir eine Tasse Tee gemacht. Ihr wisst ja, mit Tee sieht die Welt schon ganz anders aus. 😉
Welche Motivationsgründe gibt es fürs Schreiben?
Ich durchsuchte das Internet nach neuen Anregungen und bin auf den einen oder die andere Profiautor*in gestoßen. Plötzlich hat mich die Neugier gepackt. Ich wollte wissen, was hat die bekannten und unbekannten Schreiberlinge dazu gebracht ihre Worte, in Sätze und in unglaubliche Historien zu verfassen. Warum haben sie alles andere hinter sich gelassen und sind ihrer Leidenschaft nach gegangen? Ich wollte wissen, warum man schreibt. Und so habe ich einige Motivationsgründe zusammengetragen.
Hier sind 8 Gründe, warum man verfasst …
- Selbsttherapie
- Erfolg, Ansehen und Geld = Ruhm
- Die Familie stolz machen.
- Sein Hobby/ seine Leidenschaft zum Beruf machen.
- Aus Spaß
- Buch schreiben, der neue Modetrend.
- Durch Vitamin B
- Für die Leserschaft
All diese Beweggründe nannten die überwiegend bekannten und weniger bekannten Autoren. Sehen wir sie uns genauer an.
1. Selbsttherapie
Ist einer der Beweggründe der Autoren. Warum du schreibst? Vielleicht weil sie sich während des Schreibens dazu gezwungen sehen, sich mit ihrer eigenen Lebensgeschichte auseinander zusetzen? Je nach Thema muss man auch als Schreiberling vieles hinterfragen. Und ob man will oder nicht, vergleicht man seine Vergangenheit oder Gegenwart manchmal mit der des Hauptcharakters. Viele verwandeln grade ihre Hauptfigur in ihr eigenes perfektes ich. Ein Ich ohne Ecken und Kanten. Eins, dass sich in der schwierigen Welt problemlos durchschlägt. Man setzt sich automatisch mit seinen eigenen Schwächen, Ängsten und Problemen auseinander. Sogar unterschiedliche Therapeuten raten ihrer Klientel dazu ihre Therapie mit einem Schreibtagebuch zu unterstützen. Weil man so die Fortschritte festhalten kann.
2. Erfolg, Ansehen und Geld = Ruhm
Die wirklich erfolgreichen Autoren, wollten schon immer schreiben, um ihrer Fantasie ein Ventil zu geben, damit sie ungehalten heraus sprudeln kann. Im Vordergrund stand die Leidenschaft, die Emotionen und die Abenteuerlust eine neue Welt zu erschaffen, um ihre Lesenden in diese unbekannte und magische Welt zu entführen. Aber fragen sich die neuen Autoren auch, warum sie schreiben? Heute sieht das alles nämlich ganz anders aus. Vor allem jüngere Autoren erhoffen sich mit ihren Geschichten gleich eine Reality Karriere zu starten. Sie sehen es eher als Sprungbrett in eine neue Welt. Die Neue Welt bietet vor allem Neulingen viele unterschiedliche Möglichkeiten an, um ihre Bücher an die Zielgruppe zu bekommen.
Stellen sie sich überhaupt noch die Frage. Warum schreibst du? Seien wir mal ehrlich, aktuell muss alles schnell und so unkompliziert wie möglich gehen. Es darf nicht zu anstrengend sein, denn dann verliert man gleich das Interesse. Es muss schnell gehen und am besten, wenn man auch gleich eine Million damit verdienen kann. Ob diese Einstellung realistisch ist? Keine Ahnung! Aber genau mit dieser Einstellung, dieser Dreistigkeit, dieser Selbstverliebtheit kommen viele weiter, als vermutet. Letzten Endes muss jeder selbst entscheiden, wie Fame geil man sein möchte.
3. Die Familie stolz machen.
Warum schreibst du? Um die Familie stolz zu machen. Gaben einige als Antwort. Aber warum? Es gab Autoren, die nur mit dem Schreiben angefangen haben, um ihrer Familie zu zeigen, dass sie auch etwas im Leben zu Ende bringen können. Das sie ein Projekt diszipliniert vom Anfang bis zum Ende durchhalten. Vielleicht weil nicht alle ihr Hobby anfangs ernst genommen haben? Seien wir mal ehrlich, manchmal ist das mit der Familie so eine Sache. Es fühlt sich hin und wieder an, als würde man gegen Windmühlen ankämpfen. Jeder muss seinen Senf überwiegend ungefragt hinzugeben. Wir können nicht ohne aber auch nicht mit ihnen. 😉
Bei vielen im vertrauten Umkreis wird der Beruf Autor*in immer noch nicht als einer anerkannt. Er befindet sich weiterhin auf der Hobbyschiene. Vor allem bei Eltern ist er genauso verpönt, wie Musiker oder Schauspieler. Die meisten wünschen sich etwas Stabiles für ihre Kinder, damit sie ihr täglich Brot verdienen. Aber mit den jetzigen Möglichkeiten hat sich alles verändert. Jetzt will ja jeder Influencer werden.
4. Sein Hobby/ seine Leidenschaft zum Beruf machen.
Die Frage , warum schreibst du? Erübrigt sich bei den Menschen, die ihr Hobby zur Leidenschaft gemacht haben. Ich muss gestehen, dass ich das sehr oft höre. Und irgendwo macht es ja auch Sinn. Menschen, die ihrer Leidenschaft im echten Berufsleben nachgehen dürfen, sind wesentlich erfolgreicher als andere, die in ihrem aufgezwungenen Hamsterrad ihre Berufskarriere sozusagen voll gegen die Wand laufen. Wenn man nicht für etwas berennt, wie soll man es dann ein Leben lang aushalten? Wie soll da etwas Produktives entstehen? Jede Person, die in ihrem Berufsleben wirklich angekommen ist, für die ist es eher eine Berufung. Eine Leidenschaft, der man auch in schlechten Zeiten nachgehen wird. Aber muss man etwas tun, für das man nicht brennt, für den wird die Arbeit zur Qual!
5. Aus Spaß
Warum schreibst du? Neben seriösen Beweggründen, gibt es auch die Motivation Spaß. Wie Spaß? Ja, manche sahen es als Herausforderung an, ein Buch zu schreiben. Ich hab nichts dagegen, wenn man sich während des Schreibens amüsiert. Im Gegenteil, diese Freude fühlt man dann auch in der Geschichte. Aber manche nehmen nichts ernst! Klar ist es wichtig positiv durchs Leben zu streifen. Dennoch sollte man vor allem eine gewisse Portion Respekt haben. Es gibt immer noch da draußen die Personen, die glauben, dass es superleicht ist, ein Buch zuschreiben. Das macht man eben so in zwei Tagen. Wir alle wissen, wie leicht es einem über die Lippen kommt ein Buch schreiben zu wollen. Aber eins wirklich zu schreiben und durchzuhalten, ist eine ganz andere Hausnummer.
6. Buch schreiben, der neue Modetrend.
Dank dem Selfpublishing ist es heute viel leichter, ein Buch über egal welches Thema zu schreiben. Sicherlich gibt es schon ein Buch über warum schreibst du? 😉 Und auch die Promis haben schon fast alle mal ein Buch herausgebracht. Manche von ihnen, weil sie genug Kreativität und Wortgewandtheit besaßen und andere wiederum mit der Hilfe eines Ghostwriters. Einige nutzen ihn für ihre Memoiren. Es gibt immer mehr junge öffentliche Personen, die grade mal Anfang 20 sind und schon ihr Lebenswerk verfassen. Da könnte man glatt denken, dass sie 100 Jahre alt sind, weil sie so viel in ihrem Leben durchlebt haben. Natürlich ist das Geschmackssache. Dennoch frage ich mich, muss das sein? Und wie viel Vitamin B spielte da eine Rolle? Denn niemand möchte schließlich die Memoiren von einer unbekannten Person lesen, die vielleicht wirklich etwas Wichtiges mitzuteilen hat.
7. Vitamin B
Wer kennt es nicht, dass magische Vitamin B? Wenn ich dich also frage. Warum schreibst du?Antworten wirklich manche wegen meinem Vitamin B. Warum? Vielleicht um zu provozieren? Oder weil bei ihnen jegliche Hoffnung verloren gegangen ist. Sie besitzen schlichtweg kein Schamgefühl mehr. Ihnen ist es nicht unangenehm zuzugeben, dass sie ohne nicht da wären, wo sie heute sind. Heutzutage geht nichts mehr ohne das perfekte Netzwerk. Es ist sozusagen für viele überlebenswichtig. Aber eben nur, wenn’s keine Einbahnstraße ist.
Meiner Meinung nach ist das Vitamin B eine Erfindung von Parasiten. 😉 Ja, fühlt euch nicht gleich angegriffen. Wie gesagt, es ist ja auch nichts Schlimmes. Solange beide Parteien von dem Netzwerk profitieren. Denn ich kenne etliche „Freundschaften“, die nur in eine Richtung funktionieren. Und das ist nicht so erfreulich für die Ausgenutzten.
Wie das Vitamin B hervorragend funktioniert, sehen wir ja auch in der Politik. Da ist dann plötzlich Max irgendein Minister, nur weil er früher zu Unizeiten mit Helge Basketball gespielt hat. Da ist es total unwichtig, dass weder der eine noch der andere Ahnung von seinem neuen Aufgabenbereich hat. Ist doch egal! Hauptsache am Ende des Monats stimmt die Summe auf dem Konto. Und man hat eine saftige Pension. Sorry, schon wieder vom Thema abgeschweift. 😉
8. Für die Leserschaft
Wenn man also auf einen leidenschaftlichen Autor trifft und man ihn oder sie fragt. Warum schreibst du? Klingt die Antwort fast wie Musik in den Ohren. 😉 Diese Gruppe von Autoren schreiben, weil sie auch die andere Seite kennen. Weil sie verstanden haben, welche Ansprüche ihre Leserschaft und sie selbst an eine gute Geschichte haben. Sie zählen sich selbst zu den Lesenden, den Neugierigen und den Entdeckern. Die leidenschaftlichen Autoren wollen ihren Lesenden ein Lächeln auf ihre Lippen zaubern, damit diese ihren harten Alltag für ein paar Stunden vergessen können. Das sagen Schreiber, die verstanden haben, was es bedeutet Historien für andere zu erschaffen. Ihnen ist es schlichtweg egal, ob man sie feiert oder verteufelt. Sie wollen mit ihrer Leidenschaft dazu beitragen, dass die Leserschaft durch ihre Geschichten zum Denken angeregt werden. Vielleicht damit sie über ihr Leben nachdenken, ob sie etwas verändern müssen?
Es gibt eine Vielzahl an Gründen, warum jemand schreibt. Die Frage ist, warum schreibst du? Auch ich habe über diese Frage nachgedacht. Leider gehöre ich zu den Personen, die schon immer ihrer Kreativität Ausdruck verleihen mussten. Da ich weder begabt im Zeichnen bin, also kann ich keine Games entwickeln. Noch bin ich musikalisch talentiert, was mir das Herz bricht. Denn ich fühle die Musik in jeder Zelle meines Körpers, wenn ich sie höre.
Warum formulierst du Geschichten?
Obwohl ich früher in meiner Jugendzeit es geliebt habe, Geschichten zu verfassen, bin ich irgendwann vom Weg abgekommen. Das Leben kam dazwischen, wie bei so vielen von uns. Doch das Schicksal hat seine eigenen Pläne mit einem und führt uns immer zurück auf den Weg. Und darum schwirrte mir eine längst vergessene Frage wieder im Kopf herum. Warum schreibst du? Weil ich es liebe! Weil es für mich atmen bedeutet. Und weil es ein Tor in neue Welten ist. In eine neue Szene von der man inspiriert werden kann, wenn man sich darauf einlässt. Und nicht mit dem Dickschädel verbohrt gegen die Wand rennt, weil man glaubt, dass seine Erzählweise die beste und korrekteste ist!
Für mich ist das Schreiben, wie ein Kompass, der mich zurückbringt. Es fängt, mit einer wagen Idee an. Diese hat einen Anfang, einen Mittelpunkt und Endpunkt. Den Rest des Schreibprozesses laufe ich orientierungslos herum. Ich gebe der Geschichte Luft zum atmen und lasse sie wachsen. Dabei lerne ich zusammen mit und von meinen Figuren. Es ist ein Prozess, der alle Sinne anspricht. Ein Schreibprozess, der uns durch Höhen und Tiefen führt. Aber am Ende kommen wir immer sicher ins Ziel. Ein Ziel, das unserer Geschichte würdig ist!
Fazit:
Also warum schreibst du? Die eine korrekte Antwort gibt es nicht darauf. Es gibt Millionen Beweggründe, warum man eine Geschichte schreibt. Am Ende zählt nur, ob sie einen selbst erfüllt. Ob sie unsere Gefühle berührt, indem sie uns lachen, weinen oder nachdenken lässt. Die Erzählung uns so verschlingt, dass wir das Buch einfach nicht mehr weglegen wollen. Gleichzeitig wollen wir aber auch nicht, dass die Historie irgendwann endet. Wenn man diese Gefühle und Begeisterung bei seinen Lesern auslöst, dann weiß man, dass unser Kompass uns ins Ziel gebracht hat.
Also an alle Wölfe da draußen, es ist okay, wenn ihr mit euch hadert und zeitweise daran denkt eure Geschichte aufzugeben. Aber erinnere dich an all die Momente, in denen du glücklich beim Schreiben warst. Was hast du da gefühlt? Wie hast du deine Leser in den Bann ziehen können? Erinnere dich an all die Emotionen, die deine Geschichte bei dir auslöst. An all die Freude, die sie deiner Leserschaft bringt. Aber vor allem erinnere dich daran. Warum schreibst du? Und du bist wieder auf dem richtigen Weg! Auch deine angefangene Erzählung sollte ein Recht haben auf ein würdiges Ende! 😉
Bis bald meine Wölfe! Auuuuuuuu!