Die neue Masche – die falschen Verleger

Die neue Masche – die falschen Verleger

Wie du Betrug in der Verlagswelt vermeidest

 

Der heutige Blogbeitrag handelt von: „Die neue Masche-die falschen Verleger“. Wer kennt es nicht? Du hast dein fertiges Manuskript in den Händen – in das du all deine harte Arbeit, Leidenschaft, Disziplin, Recherche und Zeit investiert hast – und bist nun bereit, dein Werk der Welt zu präsentieren. Doch dann beginnt die Suche nach einem passenden Verlag, und hier lauert eine neue Masche: falsche Verleger, die dir mehr schaden als nützen können.


Einleitung

 

Viele Autoren stehen vor dem Problem, dass sie keine Ahnung haben, wie und wo man einen seriösen Verlag findet. Oft ist es die Hoffnung auf den großen Durchbruch, die dazu führt, dass man sein kostbares Manuskript, sein Baby, an vermeintlich professionelle Verlage schickt – ohne es zuvor genau unter die Lupe genommen zu haben.

Genau deshalb möchte ich dich mit diesem Beitrag: Die neue Masche-die falschen Verleger“ vor ihnen warnen und dir gleichzeitig Tipps geben, wie du dich schützen kannst.


Das Problem: Verlockende Angebote und trügerische Fassaden

 

Die neue Masche – die falschen Verleger-Trügerische Fassaden

Wenn du dein Manuskript endlich fertiggestellt hast, lächelt dich auf der letzten Seite ein fettes „ENDE“ an – ein Zeichen deiner unermüdlichen Arbeit. In der Euphorie der Vollendung begibst du dich auf die Suche nach Agenturen und Verlagen. Dabei spielt das Internet eine große Rolle: Social-Media-Kanäle und Websites, die mit ansprechenden Bildern und professionellen Texten locken, wirken oft verführerisch.

Doch nur weil etwas gut aussieht, heißt das noch lange nicht, dass es auch seriös ist. Darum bitte, benutze dein Gehirn und paß auf, dass du nicht das nächste Opfer der perfiden neuen Masche – die falschen Verleger wirst.

Häufig vertrauen Autoren blind auf Empfehlungen aus dem Umfeld oder auf den ersten positiven Eindruck einer Webseite.

»Wenn Horst sein Bestseller-Manuskript zu XY geschickt hat, dann kann es doch nur gut sein«, denkt sich Mareike. Und leider auch viele der Newbies.

Dabei kann das mulmige Gefühl, das man manchmal empfindet, ein wichtiger Hinweis darauf sein, dass hier etwas nicht stimmt. Hinter den glänzenden Fassaden verstecken sich oft die falschen Verleger – oder wie ich es nenne, „Die neue Masche – die falschen Verleger“.


Vom Autor zum (Selbst-)Verleger

 

Mir fiel es selbst erst kürzlich auf, als ich mit der Grippe flachlag und im Internet nach Verlagen suchte: Es tauchen immer mehr neu gegründete Verlage auf, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Zwar gibt es auch unter diesen Neulingen durchaus seriöse Anbieter, aber die Flut an neuen Kontakten sorgt für Verunsicherung. Erst recht, wenn sie nach Einsendung des Manuskripts plötzlich verschwinden.

Immer häufiger werden auch Autoren selbst zu Verlegern, um ihre Werke eigenständig zu vermarkten – mit dem Ziel, einen größeren Anteil am Gewinn und Kuchen zu erhalten. Doch diese Praxis birgt Risiken: Wer sich in solch einem Netzwerk bewegt, kann schnell in Knebelverträge geraten, aus denen ein Ausstieg kaum möglich ist.


Die Masche: Der Wolf im Schafspelz

 

Wie genau funktioniert der Trick des falschen Verlegers? Oft geben sich diese als seriöse Unternehmen aus, betreuen ihre eigenen Projekte und bieten gleichzeitig anderen Autoren ihre Dienste an.

Mit professionell gestalteten Social-Media-Profilen, ansprechenden Bildern und überzeugenden Texten versuchen sie, Vertrauen zu erwecken. Doch hinter dieser Fassade können unterschiedliche Motive stecken – sei es die reine Geldmacherei oder der Versuch, an so viele Ideen zu gelangen, wie möglich.


Bluff A: der falsche Verleger

 

Stell dir vor, ein Autor kontaktiert einen vermeintlich professionellen Verlag, der auf den ersten Blick alle Kriterien einer seriösen Adresse erfüllt. Nach einer persönlichen Beratung und ersten positiven Eindrücken sendet Tom Schreiber sein Manuskript von seinem Erstlingsroman ein. Schließlich klang ja alles nett und schlüssig.

»Wird schon gut gehen«, denkt er sich und drückt auf die Eingabetaste.

Schwups, das Manuskript ist verschickt.

Tom wartet und wartet. Schaut täglich auf der Seite nach, ob sich etwas getan hat. Auch im E-Mail-Fach herrscht gähnende Leere.

»Nun gut, es dauert ja bekanntlich 6 Wochen, bis überhaupt etwas passiert«, redet er sich ein.

Doch es passiert auch nach 8 Wochen nichts. Aus wochenlangem Warten werden Monate ohne eine Rückmeldung.

Plötzlich ist die Website nicht mehr erreichbar, und auch das Social-Media-Profil wurde gelöscht. In solchen Fällen ist davon auszugehen, dass der Verleger nicht an einer echten Zusammenarbeit interessiert war – er hat lediglich dein Manuskript entgegengenommen. Und was damit passiert, weißt nicht einmal du. Willst du der nächste Tom Schreiber werden?


Trick B: die Hinterhältigkeit im Verlagswesen

 

Ein anderes Szenario ist, dass sich vermeintliche „Autoren“ auf die Suche nach Manuskripten machen, damit sie regelmäßig Bücher veröffentlichen können. Somit generieren sie ein stabiles monatliches Gehalt.

 

Mithilfe moderner Tools wie ChatGPT werden dann Texte, Namen, Orte verändert und unter ihrem Namen als eigene Werke ausgegeben. So produzieren sie Romane, wie am Fließband.

Beispiel:

Während Tom also nicht weiter nachhakt und sich lieber auf die weitere Suche nach einem neuen Verlag macht. Ohne zu wissen, was noch auf ihn zukommen wird. Nach endlosen Wochen des Bangens schafft er es, mit viel Glück von einem kleineren Verlag unter Vertrag genommen zu werden. Alles läuft gut. Seine Geschichte erfreut sich an großer Beliebtheit. Er behält die Rechte an den E-Book-Lizenzen und generiert ein gutes monatliches Gehalt. Tom freut sich riesig. Bis der Schock kommt.

Ein Autor, der zunächst Erfolg hat und unter Vertrag genommen wird, erhält plötzlich Post vom Anwalt: Plagiatsvorwürfe. Bis zur endgültigen Klärung dieses Falls können Jahre vergehen – und in der Zwischenzeit muss das Buch vom Markt genommen werden. Der Schaden für den betroffenen Autor ist enorm, und auch der Ruf kann schwer beschädigt werden. Denn wer kauft schon gerne Bücher von einem Dieb? Ich nicht! Damit euch das nicht passiert. Hier ein paar Tipps zu seriösen Verlagen.


Tipps zur Erkennung seriöser Verlage und Agenturen

 

Erfahrene Autoren wissen, dass anständige Verlage oder Literaturagenturen niemals im Voraus Geld von ihrem Schützling verlangen. Erst nach einem erfolgreichen Vertragsabschluss, bei dem meist eine Provision von 10 % bis 15 % vereinbart wird, wird eine Zusammenarbeit eingegangen. Hier einige Kriterien, an denen du seriöse Anbieter erkennen kannst:

  1. Bestehende Historie: Gibt es den Verlag oder die Agentur schon seit mindestens sechs Monaten bis zu einem Jahr?
  2. Mehrere Autoren: Werden mehrere Autoren unter Vertrag genommen oder handelt es sich hier nur um einen Autor mit verschiedenen Pseudonymen?
  3. Veröffentlichte Bücher: Sind die Bücher tatsächlich in Buchhandlungen erhältlich und nicht nur online verfügbar?
  4. Angemessene Provision: Erhebt der Verlag bei Vorauszahlungen nur die marktüblichen 10 % bis 15 %?
  5. Engagement für dein Werk: Setzt man sich für dein Manuskript ein, stellt man professionelle Lektoren zur Verfügung und kümmert sich um das Marketing?
  6. Online-Präsenz: Ist der Verlag auf Social Media etabliert und hat er eine langjährige Präsenz, z. B. auf Buchmessen? Bei Verlagen auf Instagram oder TikTok. Auch hier sieht man, wie lange die Online-Präsenz vorhanden ist. Meistens haben sie sich schon zu einer bekannten Marke aufgebaut und werden durch Buchinfluencer unterstützt. Die Marke ist auf jeden Fall bekannt unter den Autoren.
  7. Transparenz: Verfügt die Webseite über ein vollständiges Impressum mit Namen und Adresse? Denn sobald man einen Service, für den man Geld nimmt, anbietet, müssen der vollständige Name und die Adresse vorhanden sein.
  8. Erfahrungsberichte: Lässt sich an unabhängigen Erfahrungsberichten und Kommentaren ablesen, dass der Anbieter vertrauenswürdig ist?
  9. Professionelle Kommunikation: Achte auf fehlerfreie Texte und stimmige, professionelle Formulierungen.
  10. Verträge überprüfen: Gibt es versteckte Klauseln in eurem Vertrag, die man nur mit einer Lupe entdeckt? Oder wurden sogar noch rückwirkend Klauseln seitens des Verlegers eingefügt?

 


Fazit

 

Der heutige Beitrag „Die neue Masche – die falschen Verleger“ liegt mir besonders am Herzen, weil viele von uns nach dem großen Erfolg für unser Buch streben. Wochen, Monate oder gar Jahre investieren wir in unser Manuskript – und vernachlässigen dabei oft unsere Liebsten. Viele Schreiben, um die Leser glücklich zu machen. Aber auch, weil sie sich nach besonderen Geschichten sehnen.

Man schreibt das, was man selbst lesen möchte. Darum ist es auch legitim, dass wir die Augen nach unterschiedlichen Wegen offen halten, wie wir unser Herzensprojekt veröffentlichen können. Und genau deswegen sollten wir uns vor betrügerischen Angeboten schützen. Nur weil am Ende eines Manuskripts das Wort „Ende“ steht, heißt das noch lange nicht, dass die Arbeit getan ist. Im Gegenteil, sie fängt jetzt erst an.

Informiere dich gründlich, besuche Buchmessen und tausche dich mit anderen Autoren aus, um die neuesten Trends und Tricks zu erfahren. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, durchstöbert euer Bücherregal. Welche Verlage gibt es da? Schaut auf deren Websites vorbei und informiert euch, ob sie auch euer Genre vertreten. So schützt du dein Herzensprojekt vor falschen Versprechen und betrügerischen Machenschaften. Erst dann kannst du mit ruhigem Gewissen dein hart erarbeitetes Manuskript an deinen Lieblingsverlag schicken.

Ich wünsche euch viel Erfolg und hoffe, dass dir diese Tipps helfen, euer Manuskript in sichere Hände zu geben. Bleibt wachsam, informiert euch und vor allem: Lass euch nicht von einem Wolf im Schafspelz täuschen!

Auuuu, Eure Pauli Wolf 🐺

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