Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?

Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?

Wenn zwei Autoren ein Buch schreiben …

 

Hallo Wölfe. Der heutige Beitrag handelt von: »Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?« Warum habe ich ausgerechnet dieses Thema ausgewählt? Weil ich zum einen schon ein paar dieser Kooperationsbücher gelesen habe. Und zum anderen finde ich es spannend. In diesem Artikel gehe ich auf die positiven und negativen Aspekte einer solchen Gruppenarbeit ein.

 

Was heißt eine Kollaboration unter Autoren?

 

Es bedeutet, dass es sich hierbei um eine meist gleichberechtigte Teamarbeit handelt. Zumindest, wenn man es von Anfang an schriftlich festhält. Denn auf eine gewisse Art geht man ja einen gemeinsamen Vertrag ein. Alles in allem ist das Projekt zeitaufwendig und arbeitsaufwendig, und man vertraut sein geistiges Eigentum einem anderen an.

Also bevor man sich für diese Art der Zusammenarbeit wirklich entscheidet, sollte man vorher sehr viel miteinander sprechen. Aber vor allem sollte man einander vertrauen können, damit diese Methode der Teamarbeit funktionieren kann. Somit steht während des gesamten Projektes die Kommunikation an erster Stelle. Wenn man das nicht kann, dann ist die Gemeinschaftsarbeit zum Scheitern verurteilt. Vielleicht hilft euch ja der Artikel: »Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?« weiter.

 

Wie kommt man auf den Gedanken einer Kooperation beim Schreiben?

 

Es ist keine neue Idee. Die gibt es schon lange. Aber in den letzten Monaten hat diese Methode unter Verfassern an Beliebtheit gewonnen. Nicht nur unter den Profiautoren, sondern auch unter den angehenden Autoren. Doch, warum ist das so? Vielleicht, weil man zusammen leistungsstark ist? Weil man sich die aufwendige Arbeit besser aufteilen kann. Und weil jeder bestimmte Stärken hat, die man in das gemeinschaftliche Projekt miteinfließen lassen kann.

Es gibt viele Gründe, warum man eine Geschichte gemeinsam schreibt. Aber bevor man sich kopfüber ins nächste Abenteuer stürzt, sollte man alle Pro und Kontras beachten. Und sich immer wieder fragen: »Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?«

Damit man am Ende nicht blöd aus der Wäsche schaut, wenn der Partner einen über den Tisch zieht. Und um das zu verhindern, gucken wir uns gleich ein paar Punkte an, die einem durch den Kopf gehen. Und lesen den Betrag: »Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?« zu Ende. 😉

 

Wie entsteht so ein Gemeinschaftsprojekt?

 

Manche kennen sich schon jahrelang. Andere wiederum haben sich auf Messen kennengelernt und mögen die Geschichten des Gegenübers. Sodass sie sich für eine Zusammenarbeit entscheiden. Dann gibt es die, die aus einer Laune heraus etwas vollkommen Neues versuchen wollen. Oft entstehen diese originellen Gedanken bei einem Gläschen Wein. 😉

Plötzlich hat man eine tolle Idee für eine Geschichte. Und man stellt sich die berühmt-berüchtigte Frage: »Was wäre, wenn?« Eh man sich versieht, hat man einen Plot, die Hauptfigur, den Handlungsort, das Thema und einen Arbeitstitel. Also, es passt alles. Und nun? Jetzt sollte dem Gemeinschaftsprojekt nichts mehr im Weg stehen, oder? Doch! Dein Kopf, deine Vernunft sollten gründlich alles bedenken.

Denn wie wir alle wissen, hört meistens bei Geld die Freundschaft auf. Und wenn man sich dafür entscheidet, gemeinsam ein Buch, eine Geschichte zu schreiben, plant man diese zu veröffentlichen.

Genau an dieser Stelle sollte man einiges besprechen, bevor man mit der Arbeit verschmilzt. Deswegen habe ich diesen Text »Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?«, geschrieben. Damit man sich die Vor- und Nachteile vor Augen führt.

 

Folgende Fragen solltet ihr vorher abklären:

 

  • Welche Rechte habe ich an der Geschichte?
  • Wie handhabt man es mit den Tantiemen? (E-Books; Hörbücher; evtl. Filmrechte) Man weiß nie, was alles passieren kann.
  • Sollte man einen Rechtsanwalt einschalten, bevor man loslegt?
  • Was schreibe ich?
  • Wer entscheidet, wie der Titel des Werkes heißt?
  • Welcher Name steht auf dem Buchcover?
  • Wer gestaltet das Cover?
  • Wer schreibt welches Kapitel?
  • Wer ist der Grundheber der Idee?
  • Kann ich die Idee für meine Geschichte nutzen, wenn es mit der Kollaboration nicht funktioniert? Wenn, es denn meine Anfangsidee war.

Das sind nur einige der Fragen, die man sich vor Beginn der eigentlichen Arbeit stellen sollte. Damit euch der Gedankenstrudel nicht vollkommen verschlingt, sehen wir uns mal die Pros und Kontras für diese Art des Projekts an. Jedenfalls die, die mir eingefallen sind. Ihr könnt eure Liste gerne erweitern. 😉

 

Welche Vorteile hat so eine Teamarbeit für Autoren?

 

  1. Man teilt sich die ganze Arbeit auf.
  2. Man kann von den Stärken des Partners profitieren.
  3. Man ergänzt einander.
  4. Man plant zusammen den gesamten Plot und die Handlung.
  5. Man baut einander auf, wenn man mal ein Tief hat.
  6. Man steht in ständigem Austausch.
  7. Man kann von der Organisation des anderen profitieren oder auch lernen.
  8. Man lernt auch die Schwächen des anderen kennen und weiß, mit ihnen umzugehen.
  9. Man verbringt viel Zeit miteinander.
  10. Man hält besser die Fristen ein, als wenn man alleine arbeitet.
  11. Man arbeitet effektiver und genauer, weil man den Partner nicht enttäuschen möchte.
  12. Man erhält mehr Ideen bei einem gemeinsamen Brainstorming.
  13. Man kann direkt gegenlesen und so Fragen, Bedenken und Unstimmigkeiten beantworten und ausbessern.
  14. Man teilt sich viel Arbeit auf und kann seine Kreativität ausleben.
  15. Man lernt vom anderen dazu.
  16. Man kommt aus dem gleichen Genre.
  17. Man hat einen ähnlichen Schreibstil.
  18. Man hat ähnliche Interessen.
  19. Man hat den gleichen Humor. Kann über die gleichen Sachen lachen.
  20. Man behält in Diskussionen einen kühlen Kopf. Und greift sich nicht gegenseitig an. Man kommuniziert immer auf Augenhöhe und ehrlich.

 

Welche Nachteile hat eine Co-Partnerschaft unter Verfassern?

 

  1. Einer ist meistens der Dominantere.
  2. Die Regeln, wer wofür verantwortlich ist, sind nicht klar definiert.
  3. Der Co-Autor glaubt, besser zu sein als du. Und lässt dich das in jeder Zeile spüren.
  4. Jeder deiner Einfälle und Anregungen wird mit einem arroganten Lächeln abgelehnt.
  5. Ihr kommt nur selten auf einen gemeinsamen Nenner. Streitet euch über Banalitäten.
  6. Einem liegt die Organisation und der andere ist eher der Chaot. Was man auch im Manuskript deutlich sieht.
  7. Man streitet sich über den Namen auf dem Buchcover.
  8. Der Titel wird von einem Autor entschieden. Du wirst einfach überstimmt.
  9. Dein Schreibpartner reißt das Anschreiben, das Exposé und die Leseprobe an sich. Somit läuft der Erstkontakt mit einer Agentur oder mit dem Verlag über ihn. Du hast keine Kontrolle über den weiteren Verlauf.
  10. Deine Textstellen werden konsequent schlechtgeredet und ständig verbessert.
  11. Du darfst nichts am Text des anderen anmerken, sonst droht die nächste Diskussion.
  12. Ihr werdet euch nicht über das Buchcover einig. Weil eure Vorstellungen zu weit auseinanderliegen.
  13. Beim Weltenbau gibt dein Co-Autor den Ton an. Du fügst dich, obwohl dir die Welt nicht wirklich gefällt. Deine Kreativität wird stark eingeschränkt.
  14. Du siehst die Chancen für eure Geschichte bei einem kleineren Verlag. Dein Co-Autor strebt nach Größerem und bewirbt sich nur bei den richtig Großen. Er ignoriert deine Bedenken und setzt sich mal wieder über deinen Kopf hinweg.
  15. Er macht sich lustig über deine Rechtschreibung, kann sie aber selbst nicht besser.
  16. Findet deinen Schreibstil nicht adäquat und setzt sich selbst in den Vordergrund. Sodass er den größten Teil der Geschichte verfasst.
  17. Jeder von euch findet andere Namen schöner. Die Hauptfigur entspricht deiner Vorstellung überhaupt nicht. Aber dein Partner überredet dich, dass sie so gut ist.
  18. Man merkt das abwechslungsreiche Schreiben in jedem Kapitel, sodass man als Leser ständig aus der Geschichte geschmissen wird.
  19. Eure Schreibbeziehung leidet eher, anstatt dass ihr euch weiterentwickelt.
  20. Es gibt mehr Diskussionen als Freude am Schreiben. Ihr braucht eine Pause voneinander. Denn es hat sich eine toxische Schreibatmosphäre bei euch eingeschlichen.
  21. Es fehlt an Vertrauen in eurer Schreibpartnerschaft.

 

So oder so ähnlich könnten die gemeinsamen Schreibsessions aussehen. Müssen sie aber nicht!

 

Wie kann das Co-Schreibworking dennoch gelingen?

 

Jede Entscheidung hat zwei Seiten. Natürlich kann man Glück mit seinem Schreibpartner haben, und die Zusammenarbeit an einer Geschichte funktioniert reibungslos. Aber genauso kann man Pech haben und man gerät an einen dominanten und engstirnigen Partner, der nicht flexibel ist. Der sich nichts sagen lässt und die Kontrolle an sich reißt. Von so einem Schreibfreund solltet ihr definitiv die Finger lassen. Denn die klauen euch nur unnötig Energie und können euch sogar die ganze Lust am Schreiben nehmen. Und genau das wollen wir ja nicht!

Damit es also funktioniert, werdet euch vorher über wichtige Punkte einig. Nutzt die gemeinsame Zeit, um euch besser kennenzulernen. Um herauszufinden, inwieweit ihr euch ergänzt. Von Vorteil ist es hier, wenn ihr schon ein paar Geschichten eures zukünftigen Partners kennt. Ihr mögt seinen Schreibstil. Sicher ziehen sich Gegensätze an. Aber nicht immer sind sie für eine Zusammenarbeit von Nutzen.

Bevor ihr euch also für ein Co-Schreibworking entscheidet, hört auf eure Intuition. Was sagt sie euch? Habt ihr ein gutes Gefühl? Oder schrillen bei der ersten Besprechung schon die Alarmglocken? Weil ihr unterschiedlicher nicht sein könnt? Wenn das alles eintritt, dann lasst die Finger davon. Und tauscht euch hin und wieder nur über euer Hobby, das Schreiben, aus.

 

Fazit:

 

Der heutige Beitrag: »Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?«, zeigt uns, dass es seine Vor- und Nachteile hat. Aber wenn man von Anfang an mit offenen Karten spielt, dann kann es eine echte Bereicherung für euch beide werden. Als Autor, als Schreibpartner und als Freund. Dennoch möchte ich noch einmal zusammenfassen, wann ihr die Finger davon lassen solltet.

Wenn die Arbeit nicht gerecht aufgeteilt wird und einer von euch immer zu kurz kommt. Sprich, du darfst nur 10 Kapitel schreiben, während die andere Hälfte 25 Kapitel verfasst. Jedes Mal, wenn deine Ideen bezüglich des Weltenbaus nicht gut ankommen. Du wirst aber fast dazu gedrängt, die Einfälle deines Co-Schreibers protestlos anzunehmen. Dann stimmt etwas gewaltig nicht. Also, pass hier besonders auf! Inwieweit deine Anregungen Beachtung finden.

Nur sein Name steht auf dem Buchcover. Hier wäre es besser, ein neues Pseudonym zu verwenden, das entweder eure beiden Namen verbindet. Oder aber euch etwas bedeutet. Teilt euch die Figurenentwicklung auf, sowie die Kapitel. Wenn ihr aus zwei oder mehr Perspektiven schreibt, dann könnt ihr sie so aufteilen, dass keiner von euch zu kurz kommt. Nutzt eure einzelnen Stärken. Wenn einer von euch bessere und knackige Dialoge schreibt, dann soll er diese schreiben. Oder aber noch einmal drüberlesen, um sie zu verbessern. Arbeitet gemeinsam und nicht gegeneinander.

Ganz wichtig: Haltet alle Absprachen schriftlich fest. Zu Not lasst einen Rechtsanwalt drüberschauen, um auf der sicheren Seite zu sein. 

 

Das habe ich mal erlebt …

 

Meine Erfahrung: 

Lasst bitte die Hände von folgendem Fall.

Mir wurde nämlich mal ein fast fertiges Buch angeboten als Teamprojekt. Es war ein Liebesroman. Eigentlich fehlte nur das Ende. Alles andere war schon vorhanden. Ich las es gegen und gab meine Anmerkungen. Dann bat man mich, das Ende zu schreiben. Als ich freundlich abgelehnt hatte, war man richtig sauer auf mich. Weil ich mich doch tatsächlich traute, es abzulehnen. Dabei argumentierte ich offen, warum ich es nicht tun würde.

 

Diese folgenden Punkte nannte ich:

 

  • Es ist schon so gut wie fertig.
  • Ich war kein Experte auf dem Gebiet der Wissenschaft, das einen Großteil der Geschichte ausmachte.
  • Weder hatte ich eine Entscheidungsfreiheit über den Verlauf der Geschichte.
  • Noch durfte ich die Figuren etwas anpassen, also weiterentwickeln.
  • Das Buchcover und der Titel standen bereits fest.
  • Ich sollte bloß das Ende verfassen, weil dem eigentlichen Autor dazu nichts mehr einfiel. Und ich hatte eine gute Idee. Aber hatte ansonsten kein Mitspracherecht.
  • Ich sollte alles gegenlesen und alle Vorschläge wurden auch sofort übernommen, aber ohne ein Dankeschön. Als wäre es selbstverständlich.
  • Man wollte über mich an meine Kontakte herankommen, damit es schneller veröffentlicht werden konnte.
  • Unsere beiden Schreibstile passten absolut nicht zusammen.
  • Die Geschichte bestand aus einem wilden Mix aus KI und Selbstgeschriebenem. Also, es fehlten an allen Ecken und Enden die Emotionen, die ich dann einfügen sollte.

 

Das Schreiben bleibt ein Abenteuer …

 

Wie ihr seht, gibt es da draußen Autoren, die nur auf ihre Vorteile aus sind. Ihnen ist schlichtweg egal, was ihr Partner denkt oder fühlt. Deswegen lasst euch niemals auf ein schon bestehendes Projekt ein. Auch keine Idee, zu der es schon einen Plot und Szenenplan gibt.

Nein! Wenn, dann fangt komplett von null an. Damit ihr gleichberechtigte Partner im Projekt seid. Ansonsten gibt es nur unnötige Probleme. Und das Leben ist echt zu kurz, um sich ständig mit Schwierigkeiten und dreisten Leuten herumzuschlagen.

Man schreibt, weil man daran Spaß hat. Und nicht, weil man die Arbeit für andere machen soll.

 

Wer sich als Autor nicht schmutzig macht, der ist in meinen Augen kein richtiger Autor.

 

Sondern nur eine unverschämte Person, die mal eben schnell Geld verdienen will und die Leser über die Ohren hauen will.

 

Hört auf euer Bauchgefühl. Und fügt immer eine Klausel ein, die besagt: »Wenn es sich während des Schreibprozesses für mich nicht mehr richtig anfühlt, kann ich jederzeit aussteigen.«

 

So, ich hoffe, euch hat der Beitrag »Was bedeutet eine Zusammenarbeit unter Autoren?«, etwas weiterhelfen können. Ansonsten wünsche ich euch jede Menge Spaß beim Schreiben. Genießt die gemeinsame Zeit und lasst es krachen. Ich drücke euch von Herzen die Daumen und Pfoten. Mögen echte Freundschaften daraus entstehen.

Und bleibt an euren Neujahrsvorsätzen weiter dran. Denkt dran, es gibt immer gute und schlechte Tage.

Eure Pauli Wolf

 

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