Schreibfluss zurückholen

Schreibfluss zurückholen

10 Fantasy-Übungen für blockierte Autoren …

 

Kayla hockte am Feuer. Die Nacht war still, nur das Knistern des Lagerfeuers und das Rascheln des Windes in den Bäumen waren zu hören. Verträumt saß sie auf einem umgestürzten Baumstamm, die Flammen tanzten vor ihrer Nase. Sie dachte über ihren verschwundenen Schreibfluss nach und wie sie ihn zurückholen könnte. Doch ihr fiel nichts ein.

Schreibfluss zurückholen

„Die Leere starrt dich an, nicht wahr?“, die Stimme kam aus dem Schatten. Zwei Augen leuchteten auf – der Wolf. Er kam näher und stupste sie mit seiner warmen, feuchten und riesigen Nase an.

Ein tiefes Seufzen entfuhr ihr. „Die Worte sind weg. Verschwunden. So als ob der Nebel die Wege meines Geistes verdeckte. Auch bekannt als Schreibblockade.“

Er legte den Kopf schief. „Pff. So ein albernes Menschenwort. Du suchst die falsche Tür. Probier eine andere.“

„Was glaubst du wohl, was ich tue? Typisch, du Fellknäuel-Besserwisser“, motzte sie. Denn der weise Wolf nervte schon mal. Auch wenn er manchmal recht hatte.

Der Wolf legte sich nieder, die Glut spiegelte sich in seinem Fell wider. „Dann hör zu. Ich kenne zehn Wege, wie man das Schweigen bricht. Und das Chaos im Kopf zum Schweigen bringt.“ Prompt war Kayla aufmerksam.


Schreibblockaden sind keine Monster …

 

Und genau das ist das Geheimnis: Schreibblockaden sind keine unüberwindbaren Mauern, sondern Türen, die nur mit dem richtigen Schlüssel aufgehen. Deswegen erzähle ich (Kayla) dir heute ein Geheimnis – nein, kein Hexenzauber. Sondern etwas, das Autoren wie dich rettet, wenn die Worte einfach nicht mehr fließen wollen. Und glaub mir, das passiert öfter, als man denkt.

Wie du deinen Schreibfluss zurückholst. Mit 10 Fantasy-Übungen für blockierte Autoren.

Aber bevor wir jetzt starten, lesen wir zusammen, was Schreibblockaden genau sind.


Was ist eigentlich eine Schaffenskrise?

 

Eine Schaffenskrise oder auch Schreibblockade fühlt sich an, als hätte dir jemand die magische Feder gestohlen. Oder schlimmer noch, sie in zwei Hälften gebrochen. Um dich daran zu hindern, neue Welten zu erschaffen und unsere Geschichten zu erzählen.

Du willst schreiben – aber dein Kopf ist leer oder schlimmer: voller Zweifel. Statt Abenteuer, Magie und große Schlachten siehst du nur ein leeres Blatt vor dir. Welch ein Graus. Die Panik steht dir förmlich ins Gesicht geschrieben. Selbst die Hände schwitzen und zittern, sodass du mehrere Tippfehler machst. Was sonst nicht deine Art ist.

Doch die gute Nachricht ist: Schreibblockaden sind keine Monster, die unbesiegbar sind. Man kann sie vertreiben – mit kleinen, kreativen Übungen. Und ich, Kayla, na gut, der nervige Wolf und ja, auch Pauli helfen dir dabei, sie endlich loszuwerden. Um deinen Schreibfluss zurückzuholen.


10 Übungen, um deinen Schreibfluss zurückzuholen …

 

🔥 1. Freies Schreiben – schreib ohne Ziel: 

Setz dich hin und schreibe 10 Minuten lang alles, was dir durch den Kopf geht. Ohne Regeln, ohne Logik. Vergiss die Rechtschreibung und die Punkt- und Kommasetzung.

Nein, hier zählen nur deine Zeit, deine Sätze. Egal ob lang, kurz oder mittel. Stell dir vor, dein Wolf rennt durch den Wald – und du schreibst einfach, was er sieht. Das wird echt crazy, denn der sieht alles und nichts. Aber pst, ich habe nichts gesagt.

 

Das Ziel ist nicht, etwas Gutes zu schreiben – sondern überhaupt zu schreiben. 

 

Szene:

Kayla griff zur Feder und ließ sie über das Papier tanzen. Worte flossen, erst chaotisch, dann klarer. 

Der Wolf nickte: „Siehst du? Der Anfang zählt.“

 


🌙 2. Perspektivwechsel:

Lass eine Nebenfigur deine Szene weitererzählen. Vielleicht sieht der Bösewicht die Dinge ganz anders? Zack – frische Energie. Und wir erfahren Dinge, wie wir den Antagonisten endlich schlagen können. Win-win-Situation für uns alle. 😉

Das löst Denkblockaden und eröffnet neue Ideen. Und es hilft dir, deinen Schreibfluss zurückzuholen. Und uns den Bösen endlich zu besiegen. 😉


💎 3. Sinneszauber: 

Beschreibe deine Umgebung mit allen Sinnen: Was hörst du, riechst du, fühlst du? Plötzlich entsteht eine Szene fast von selbst.

Mach Schreiben zu einem Ritual: Tee kochen, Kerze anzünden, Lieblingsmusik einschalten. So weiß dein Gehirn: Jetzt ist Schreibzeit.

Szene:

Der Wolf schnaubte. „Deine Feder braucht ein Signal. Gib ihr eins.“

„Aber welches?“

„Na ja, wir könnten uns jeden Abend hier treffen. Zu einer warmen Früchte- und Kräuterbowle sage ich nicht nein“, kicherte er. Und schon fand Kayla die Idee gar nicht so schlecht.

Schreibfluss_Schreibblockade


🪄 4. Kleine Ziele statt große Brocken:

Statt „Heute schreibe ich ein Kapitel“ → „Heute schreibe ich 100 Wörter“. Kleine Schritte sind machbarer und bauen Druck ab.


5. Schreibübungen – Dialog mit einem Wolf 🐺

Schreib eine Szene, in der du mit jemandem sprichst – einem Tier, einem alten Baum oder deiner eigenen Figur. Worte rufen Worte.

Szene:

„Und was schlägst du vor?“, fragte Kayla.

Der Wolf trat ins Licht. „Schreib mich. Schreib uns. Fang an, und der Rest folgt.“


🌌 6. Bewegung, Pause & Natur: 

Manchmal hilft es, den Schauplatz zu wechseln. Spaziergang, Musik, Tanzen im Wohnzimmer – alles erlaubt. 

Dein Kopf braucht genauso frische Luft wie deine Figuren. Deswegen sitzen wir ja so gerne draußen am Lagerfeuer. Also, setz dich doch mal zu uns.

Oft lösen sich Ideen, wenn du den Kopf freibekommst. Geh in den Wald, atme tief ein – und lass deine Gedanken schweifen.


7. Input statt nur Output

Manchmal brauchst du neue Nahrung: Lies ein Buch, schau einen Film, hör Musik. Inspiration von außen kann innere Blockaden brechen. Aber kopiere nicht alles!

Szene:

Der Wolf kramte ein uraltes, zerfleddertes Notizbuch aus seinem Fell. „Hier, lies das. Vielleicht inspiriert dich das.“

„Was ist das?“, fragte Kayla neugierig und musterte es vorsichtig. Es hatte definitiv die besten Jahre hinter sich und wurde nur noch durch Unmengen an Gummis und Bändern zusammengehalten.

Der Wolf räusperte sich verlegen. „Mein Schatz. Genauer genommen meine Schlachten. Ich habe sie alle detailliert niedergeschrieben. Um nichts zu vergessen. Um mich stets an meine Feinde zu erinnern“, sagte er ehrfürchtig.

Kayla umfasste das alte Buch und drückte es beschützend an ihre Brust. Plötzlich hatte es einen viel größeren Wert für sie als vorher.

Schreibfluss


8. Ablenkungen minimieren:

Handy weg, Benachrichtigungen ausschalten, Schreibzeit blocken. Erschaffe dir bewusst einen Raum, in dem nur deine Geschichte und du zählen.

Szene:

Plötzlich summte etwas. Ein nervtötendes Geräusch, sodass Kayla fast vom Baumstamm plumpste.

„Was ist das?“, fragte sie genervt. Und suchte neben sich und unter dem Stamm nach diesem unangenehmen Ding.

Der Wolf kichert. „Ein Handy. Das benutzen die Menschen. Dieses Ding verwandelt sie in richtige Smombies.“

„Und das findest du lustig?“, erwiderte sie leicht verärgert. Weil der Wolf schon selbst zu einem dieser Smombies geworden war. Denn er konnte nicht eine Sekunde dieses Teufelsding aus der Pfote legen und normal mit ihr sprechen.

Er schüttelte entschuldigend den Kopf. „Ein bisschen. Aber nur so bin ich stets in Kontakt mit meinen Menschenfreunden“, erklärte er. Während Kayla es mit Vorsicht betrachtete.


9. Nicht allein schreiben – das Rudelprinzip:

Schreibgruppen, Online-Communitys oder Schreibsessions per Zoom helfen enorm. Gemeinsam schreiben macht das Schweigen leichter. Aber nur, wenn man sich dort wirklich wohlfühlt und aufgehoben ist.

Szene:

Am Feuer erschienen andere Gestalten.

„Wir alle kämpfen mit den Worten“, sagte die Frau. „Aber zusammentragen sie uns leichter.“

Kayla nickte. „Nicht allein. Nie wieder allein.“

RudelschreibenRudelprinzip


10. Erlaube dir schlechte Texte:

 

Perfektionismus ist der größte Blockierer und der Tod aller Geschichten.

Schreib schlecht – aber schreib. Du kannst später überarbeiten, aber zuerst brauchst du Rohmaterial, aus dem du dann etwas Unglaubliches schaffen kannst.


🪵 Schlussszene:

Das Feuer brannte friedlich vor sich hin, während Kayla mit ihrem Wolf die Flammen beobachtete. Sie formte aus ihnen kleine Schmetterlinge, die um sie herumflogen.

Schreibfluss

„Und wenn die Blockade zurückkommt?“, flüsterte sie.

Der Wolf stand auf, streckte sich und schüttelte die Müdigkeit aus seinem Fell ab. „Dann erinnerst du dich: Worte sind Rudeltiere. Ruf sie, lock sie, spiel mit ihnen – aber jag sie nicht davon. Sie kommen zurück.“

Kayla nickte. Sie griff nach der Feder. Und diesmal, als sie die Chronik berührte, blieb sie nicht leer.

Schreibfluss zurückholen


Kaylas kleine Checkliste gegen Schreibblockaden: 

 

  • ✅ Schreibe täglich ein paar Zeilen, egal wie kurz.
  • ✅ Trau dich, Unsinn aufs Papier zu bringen – später kannst du überarbeiten.
  • ✅ Wechsle die Perspektive, wenn du feststeckst.
  • ✅ Nimm dir kurze Pausen, bevor du frustriert wirst.
  • ✅ Erinnere dich: Jede Blockade ist nur ein Schatten, der vergeht.

 

Mini-Checkliste


🌙 Fazit:

 

Schreibblockaden sind keine Monster – sie sind nur Schatten. Mit den richtigen Tricks kannst du sie verscheuchen und deine Kreativität wieder zum Leben erwecken.

Ich hoffe, der Artikel „Schreibfluss zurückholen: 10 Fantasy-Übungen für blockierte Autoren“ hat euch genauso viel Spaß gemacht wie mir. Kayla und ihr Wolf wissen einfach, wie es uns Autoren auch in schwierigen Momenten so geht. Deswegen sollten wir hin und wieder an den Anfang zurückkehren und das Schreiben für uns neu entdecken.

Nämlich als etwas, das uns Spaß gemacht hat. Als etwas, das uns neue Welten eröffnet und vor allem Menschen miteinander verbindet. Ihnen dabei hilft, für einen Moment aus dem Alltag zu entfliehen.

Also, wenn euch mal wieder in Zukunft eine Schreibblockade aufsucht, dann akzeptiert sie. Wehrt euch nicht dagegen. Und fangt in kleinen Schritten an. Setzt euch nicht unnötig unter Druck. Denn genau das spürt man zwischen den Zeilen einer Geschichte. Und denkt an Kayla und den Wolf, wie sie immer noch am Lagerfeuer sitzen und auf dich warten. 😉

Viel Spaß beim Schreiben. Und denkt immer daran: Kayla, der Wolf und auch ich (Pauli) lieben es, im Rudel zu schreiben. Sei auch du ein Teil davon.

 


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